Sabelus XXL Apotheken produzieren selbst Desinfektionsmittel und beseitigen so den Engpass
Gerade in Zeiten des Corona-Virus sind Desinfektionsmittel besonders wichtig. Um das Risiko einer Ansteckung zu vermeiden, sollte sich jeder mehrmals täglich die Hände waschen und desinfizieren. Aber vielerorts sind solche Hygienemittel bereits ausverkauft.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gab bereits vor einigen Wochen ein Rezept heraus, mit dem die Herstellung eines Desinfektionsmittels möglich ist.
Seit einigen Jahren war die Herstellung von Desinfektionsmitteln durch Apotheken eingeschränkt.
Grund für die Einschränkung war die EU-Biozid-Verordnung aus dem Jahr 2016.
Das Bundesumwelt- und Bundesgesundheitsministerium verabschiedete Anfang März dieses Jahres nun eine Ausnahmereglung und reagierte damit auf die Lieferengpässe von Desinfektionsmitteln aufgrund der Corona-Pandemie.
„Auch bei uns waren die Desinfektionsmittel Mitte März ausverkauft“, berichtet Apotheker Knut Sabelus in einem Telefonat mit dem KaWe-Kurier. „Es ist völlig verständlich, dass viele Menschen derzeit Angst vor einer Infektion haben und nun verstärkt Desinfektionsmittel kaufen. Tragisch ist aber, wenn Menschen, die ihre Großeltern oder Eltern pflegen oder die beispielsweise an Autoimmunkrankheiten, Diabetes oder MS leiden und auf Desinfektionsmittel dringend angewiesen sind, diese nicht mehr bekommen. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der häuslichen Krankenpflegen“, so der Apotheker weiter, „Daher haben wir uns entschlossen, selbst Desinfektionsmittel für die Hände zu produzieren.“
Die Vorbereitungen dafür waren aber keineswegs einfach. „Wir mussten die einzelnen Bestandteile, hauptsächlich das Ethanol, geeignete Fläschchen und Etiketten besorgen“, berichtet Knut Sabelus, „Das Ethanol beziehen wir jetzt von der Whiskey-Destillerie in Schlepzig.“
Vor zweieinhalb Wochen lief die Produktion schließlich an. Die Rezeptur erfolgt nach den Empfehlungen der Welt-Gesundheitsorganisation, die deren gute Wirksamkeit gegen das Corona-Virus geprüft hat. Wobei die Herstellung alles andere als trivial ist – nicht auch zuletzt wegen der Entzündbarkeit der Ausgangsstoffe. „Jetzt bewährt sich, dass jede Apotheke ein vollfunktionsfähiges Labor haben muss“, betont der Apotheker.
Die Herstellung erfolgt durch Mitarbeiter und Familienmitglieder des Apothekers, die nun freiwillig nach der Arbeit und an den Wochenenden, teilweise bis spät in die Nacht hinein, im Labor in Wildau die Rezeptur mischen, abfüllen und etikettieren. Wobei nur Pharmazeuten das Mischen und Nichtpharmazeuten das Abfüllen und Etikettieren übernehmen. „Für diese große Einsatzbereitschaft bin ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie meiner Familie sehr dankbar. Ein großer Dank geht auch an die Destillerie in Schlepzig für das bereitgestellte Ethanol“, betont Knut Sabelus.
Insgesamt produzieren die Sabelus XXL Apotheken 25.000 200-ml-Fläschchen Desinfektionsmittel, wovon 5000 Fläschchen an Gesundheitseinrichtungen, Ärzte, Kommunen, Krisenstäbe und Feuerwehren geliefert werden und 20.000 Fläschchen in den Apotheken für Privatkunden bereitstehen.
Um die hohe Belastung und auch Gefährdung der Pflegekräfte wertzuschätzen und ihnen im Rahmen der eigenen Möglichkeiten unter die Arme zu greifen, hat sich Apotheker Knut Sabelus dazu entschlossen, allen Mitarbeitern der regionalen Hauskrankenpflegen die Möglichkeit zu geben, ihre Händedesinfektionsflaschen in den Sabelus XXL Apotheken kostenfrei wieder nachzufüllen.
Diese Aktion läuft vom 14. April bis zum 31. Mai 2020. Als Nachweis müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lediglich ihre KFZ-Zulassung der Hauskrankenpflege vorlegen, die die Zugehörigkeit belegt.
VE