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Grenzen dicht

Was heißt das für Betreuungskräfte aus Polen?

Seit dem 27. März 2020 sind die Einreisebestimmungen für polnische Berufspendler infolge der Corona-Epidemie verschärft worden. Das gilt auch für Betreuungskräfte, die in deutsche Privathaushalte entsandt werden. Die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt, was Verbraucher nun wissen müssen.

Die neuen Regeln zur Grenzschließung bedeuten, dass polnische Betreuungskräfte weiterhin nach Deutschland kommen können. Bei der Rückreise nach Polen müssen sie sich nun aber zwangsläufig in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben. „Da Betreuungskräfte normalerweise über einen langen Zeitraum von etwa zwei Monaten in Deutschland sind, sollte diese Regelung zu Anfang der Corona-Zeit noch keine allzu großen Auswirkungen haben“, so Dr. Katarzyna Guzenda vom Deutsch-Polnischen Verbraucherinformationszentrum der Verbraucherzentrale Brandenburg. Hat die Betreuungszeit gerade begonnen oder ist sie für die nächste Zeit geplant, müssen sich also weder die zu Pflegenden noch die Betreuungskräfte Sorgen machen. „Dauert die Ausnahmesituation länger, kann es allerdings passieren, dass den Entsendeunternehmen weniger Arbeitskräfte als sonst zur Verfügung stehen und es zu Betreuungsengpässen kommt“, ergänzt die Expertin.

In Zeiten, in denen Entsendeunternehmen der pflegebedürftigen Person keine Betreuungskraft zur Seite stellen können, müssen Verbraucher grundsätzlich kein Entgelt bezahlen. „Falls es zu Betreuungslücken kommt, sollte man mit dem polnischen Entsendeunternehmen die Dauer des Ausfalls klären. Wir raten, solche Absprachen grundsätzlich nicht nur telefonisch zu machen, sondern sich schriftlich oder per E-Mail bestätigen zu lassen“, rät Guzenda. Für diese Zeit müssen Betroffene eine Ersatzbetreuung organisieren, beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst. Bei längerem Ausfall sind Verbraucher berechtigt, den Vertrag mit dem Entsendeunternehmen zu kündigen.

Fragen zu grenzüberschreitenden Verbraucherangelegenheiten beantwortet das Deutsch-Polnische Verbraucherinformationszentrum telefonisch und per E-Mail:

Telefonische Beratungstermine können unter 0331-98 22 999 5 (Mo bis Fr 9-18 Uhr) oder per E-Mail an konsument@vzb.de vereinbart werden.

Die Verbraucherzentrale bietet im Rahmen des Projektes „Grauer Pflegemarkt“ zusätzlich eine Hotline für Fragen rund um Verträge zur häuslichen 24-Std.-Betreuung: 030 544 45 968 (Mo und Di 10-14 Uhr, Mi 14-18 Uhr).

RED

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