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Gut gerüstet für Brandschutz und technische Hilfe

Spezialisierung bei der Zeuthener Feuerwehr Miersdorfer Wehr wird zum Rüstzug

Vor rund 100 Jahren wurden viele Feuerwehren gegründet, um den Brandschutz sicherzustellen. Ihre Technik war darauf ausgelegt, Feuer zu löschen. Heutzutage gehört nicht nur der Brandschutz zu den Aufgaben der Feuerwehr. Daneben hat der Bereich der Technischen Hilfeleistung enorm an Bedeutung gewonnen. Zu ihnen gehören beispielsweise Verkehrsunfälle, Sturmschäden, Gas-Lecks, austretende Flüssigkeiten sowie das Retten von Menschen oder Tieren aus Situationen, aus denen diese sich nicht selbst befreien können.

In Zeuthen gibt es aufgrund der Geschichte des Ortes eine Gemeindefeuerwehr mit den Löschzügen Zeuthen und Miersdorf. Dabei machten für den Löschzug Miersdorf bereits im Jahr 2017 über 50 Prozent der Einsätze – im laufenden Kalenderjahr 2022 sind es sogar bislang über 80 Prozent – solche sogenannten Hilfeleistungen aus. Dies ist auch dem Ausrückebereich der Miersdorfer KameradInnen geschuldet, der von Schwerpunkten im Bereich der Hilfeleistung geprägt ist. So verantworten die Miersdorfer Einsatzkräfte die Autobahnen zwischen Flughafen BER und dem Schönefelder Kreuz und unterstützen die KollegInnen der KWer Feuerwehr auf der Autobahn A10. Durch die Gemarkung der Gemeinde Zeuthen verlaufen gleich drei Landesstraßen, zwei davon außerhalb der geschlossenen Ortschaft. Auch die Dahme-Wasserstraße samt Zeuthener See sowie zwei Gleise der S-Bahn und zwei Gleise für den Fernbahnbetrieb verlaufen durch die Gemeinde Zeuthen.

Auf diese verschiedenen Anforderungen reagieren nun die Gemeinde Zeuthen und ihre Feuerwehr mit einer spezialisierten Struktur. Aus dem Löschzug Miersdorf wird der Rüstzug Miersdorf. Dieser wird auch bald ein spezielles Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF20 in Betrieb nehmen können, das die Gemeinde Zeuthen erfolgreich für den Standort Miersdorf ausgeschrieben hat. Die Bestellung ist mit Beschluss der Gemeindevertretung erfolgt. Die Miersdorfer KameradInnen befinden sich bereits in der Abstimmung mit dem Hersteller Rosenbauer. Das neue Fahrzeug wird voraussichtlich im Herbst 2023 in Dienst gestellt und dient dann als erstes Fahrzeug für sämtliche Hilfeleistungseinsätze. Für die schwere Technische Hilfeleistung wird das neue Fahrzeug durch den bereits vorhandenen Rüstwagen ergänzt. Für Einsätze im Bereich des abwehrenden Brandschutzes verfügt die Feuerwehr in Miersdorf weiterhin über ein Löschgruppenfahrzeug LF20, welches dann das erste Fahrzeug für alle Brandeinsätze sein wird.

Aber auch das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF20 ist bestens für Brandeinsätze ausgestattet und ergänzt das vorhandene LF20. Der Einsatzleitwagen ELW1 mit Meldekrad komplettiert das Miersdorfer Gespann. „Durch das neue Fahrzeug bilden wir nach rund 25 Jahren wieder die vollständige taktische Einheit eines Zuges. Dies können nicht sehr viele Feuerwehrstandorte aufweisen“, sagt Jan Grams-Winter, stellvertretendee Gemeindewehrführer und Ortswehrführer Miersdorf. Der Miersdorfer Standort setzt sich in Zukunft aber nicht nur aus den typischen Fahrzeugen eines Rüstzuges zusammen. Er verfügt zudem mit den 76 KameradInnen vor Ort über die dreifache Zugstärke.

„Die Feuerwehr wird vor immer komplexere Herausforderung gestellt, eine Spezialisierung und Fokussierung ist daher zwingend erforderlich“, verweist Gemeindewehrführer Stefan Wehner mit Stolz auf die Fähigkeiten seiner beiden Züge im Ort. Im Alltag der KameradIinnen in Miersdorf ändert sich dabei nichts, nur der Name wird folgerichtig anhand der Ausrichtung und des Schwerpunktes angepasst. Die ­Miersdorfer Einsatzkräfte können auch weiterhin Brände löschen. „Das Löschgruppenfahrzeug sowie das Meldekrad wird auch künftig im Rahmen der Brandschutzeinheit Dahme-Spreewald bei Großschadenslagen wie Waldbränden unterstützen“, so Rüstzugführer Jan Grams-Winter. „Mit dem HLF20 und den Löschzug Zeuthen haben wir den Brandschutz im eigenen Ort hervorragend sichergestellt.“

Übrigens hat der Miersdorfer Rüstzug nun auch ein neues Logo. Die Mitte des Logos wird von einem Spreizer, einem Gerät zur Rettung von Menschen aus verunfallten Fahrzeugen, sowie durch eine moderne Feuerwehraxt geprägt. Der untere Teil soll die Identität mit dem Ort Zeuthen verdeutlichen und greift Bestandteile des Zeuthener Wappens auf. Das neue Logo greift im oberen Bereich die Form eines Kleeblattes und damit das alte Logo auf. Des Weiteren wird das Gründungsjahr 1924 der Miersdorfer Wehr zentriert oben abgebildet.

Neben dem neuen Logo wurde auch eine neue Farbauswahl und ein neues Design für den Rüstzug entwickelt. „Wir benutzen die Farbe Neongelb, um Akzente zu setzen und besondere Elemente hervorzuheben“, erläutert Jan Grams-Winter. Dies geschieht in Anlehnung an eine neue DIN für Farbgebungen für Feuerwehrfahrzeuge. Die Schrift soll einerseits modern wirken, andererseits das kameradschaftliche Miteinander zum Ausdruck bringen.

RED / PI Feuerwehr Zeuthen

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