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„Hoch auf des Turmes Glockenstube“

Mit einem Gläschen Sekt und Schillers Lied von der Glocke:
Feierliche Momente in der Eichwalder St. Antonius-Kirche

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motionale Tage liegen hinter den Mitgliedern der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius in Eichwalde. Die neuen Kirchenglocken sind nicht nur wohlbehalten im Ort angekommen, sie sind auch feierlich geweiht und sicher nach oben in den Kirchturm gehoben worden.

Als in der vergangenen Woche die alten Glocken aus luftiger Höhe am Haken des Kranes der Mittelwalder Firma GAAC herabschwebten, ging ein ehrfürchtiges Raunen durch die zahlreichen Gemeindemitglieder, die diesen besonderen historischen Moment nicht verpassen wollten. Mit einem Gläschen Sekt stießen sie auch mit den vielen Schaulustigen aus dem Ort und der Umgebung an, die anschließend auch den neuen Klangkörpern ihr Geleit auf den Weg „hoch auf des Turmes Glockenstube“ gaben. Beim Anblick der frei schwebenden, alten 90jährigen Eisenhartgußglocken und der neuen aus Bronzeguss kam einem unweigerlich Schillers großartige Ballade „Lied von der Glocke“ in den Sinn, in der die Worte selbst zum Klanggemälde werden:

„Noch dauern wird’s in späten Tagen

Und rühren vieler Menschen Ohr,

Und wird mit den Betrübten klagen

Und stimmen zu der Andacht Chor.

Was unten tief dem Erdensohne

Das wechselnde Verhängnis bringt,

Das schlägt an die metallne Krone,

Die es erbaulich weiter klingt.“

Für die nächsten 300 Jahre sollen nun die neuen metallnen Kronen Antonius, Maria und Josef ihre erbaulichen Botschaften über die Dächer von Eichwalde und Umgebung tragen. Bevor es aber endgültig soweit ist und am 10. August tatsächlich der erste Glockenschlag der Neuen erklingen kann, muss erst noch der neue Glockenstuhl gebaut werden. Er wird von der Luckauer Spezialfirma Walter Glockenläuteanlagen und Turmuhren KG aus Eichenholz errichtet. Die alte Glockenaufhängung aus Stahl ist bereits abgerissen worden. Die in die Jahre gekommen gleichnamigen Brüder und Schwestern bleiben aber der Kirchengemeinde und dem Ort erhalten. Sie wurden gegenüber dem Gotteshaus im Pfarrgarten aufgestellt. Insgesamt hat die Kirchengemeinde zwei Jahre Zeit in den Glockentausch investiert. Rund 120000 Euro hat er gekostet, wobei um die 40000 Euro aus Spenden bestritten werden konnte. Außerdem unterstützte das Erzbistum Berlin die Gemeinde mit großzügigen finanziellen Zuwendungen.

TM

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