20.2 C
Königs Wusterhausen
Samstag, September 30, 2023
Mitarbeiter gesucht
StartKaWe-Kurier - AktuellesHochschulen dürfen nicht zu Corona-Hotspots werden

Hochschulen dürfen nicht zu Corona-Hotspots werden

Die TH Wildau engagiert sich in der Corona-Krise und plant im Interesse des Gesundheitsschutzes 
auch für das Wintersemester mit einem hohen Online-Anteil

Mit einer Betreuungs-­Web-App für Online-Klausuren und der Einrichtung eines Labors zur Analyse von Corona-Tests zeigt die Technische Hochschule Wildau weiterhin besonderes Engagement, um die Herausforderungen der Corona-Folgen zu meistern. Davon zeigte sich Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle während eines Besuchs in der vergangenen Woche beeindruckt.

Die Corona-Teststrecke wurde von der Hochschule und der Firma BIOMES in den Laborräumen auf dem Campus errichtet. Damit können die Testkapazitäten in der Region zukünftig weiter erhöht werden. Die neue App, die von dem studentischen Start-up-Unternehmen CodeGuides gemeinsam mit der Hochschule entwickelt wurde, ermöglicht es, Rechtssicherheit für digitale Prüfungen zu schaffen. Dies ist ein weiterer Schritt, um die digitale Lehre an Hochschulen zu qualifizieren. Die TH Wildau sende wichtige Zeichen, so die Ministerin. „Das Meistern der Krise gelingt nur gemeinsam“, sagt sie. „Mit unserem Sofortprogramm für digitale Hochschullehre unterstützen wir die Hochschulen gezielt bei der Umstellung von Präsenz- auf Online-Lehre.“

Denn die wird auch weiterhin notwendig sein. Das machte die Präsidentin der TH Wildau, Prof. Ulrike Tippe, jüngst in einem von der Hochschule veröffentlichtem Statement deutlich. „Die Kernbotschaft muss sein, dass Hochschulen eine besondere Stellung beim Gesundheits- und Infektionsschutz zukommt“, erklärt sie. „Als größte Fachhochschule Brandenburgs mit knapp 4.000 Studierenden, rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Service- und Verwaltungspositionen sowie rund 100 Professuren sehen wir im Gegensatz zu Schülerinnen und Schülern zusätzliche Ansteckungsrisiken, denn Studierende bewegen sich oft zwischen Studien- und Heimatort. Auch ein übermäßiges Pendeln mit öffentlichem Nahverkehr birgt Risiken. Wir kommen hier auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung nach, denn all die Risikofaktoren können natürlich auch Auswirkungen außerhalb der Hochschule haben.“

Deswegen plane man das Wintersemester als eine Art „Hybrid-Semester“ mit einem hohen Online-Anteil und Präsenzveranstaltungen dort, wo digitale Alternativen an ihre Grenzen stoßen. „Unser Schwerpunkt wird weiter auf der Online-Lehre liegen. Labortätigkeiten oder andere Lehrveranstaltungen vor Ort können aber unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in Präsenz durchgeführt werden“, so die Präsidentin. Außerdem wolle man versuchen, die Erstsemester bestmöglich „live“ auf dem Campus einzuführen und ihnen somit von Anfang an eine gute Bindung an die Hochschule zu ermöglichen.

Das Wintersemester beginnt an der TH Wildau am 1. September. Für die Studierenden geht es am 5. Oktober bzw. am 2. November mit den Lehrveranstaltungen los. Schon jetzt laufen die praktischen Raumplanungen. „Nur, um ein Beispiel zu nennen“, erklärt Ulrike Tippe: „Unter ‚normalen‘ Bedingungen fasst unser Audimax 390 Studierende. Unter Berücksichtigung der Abstandsregeln können wir den größten Hörsaal lediglich mit maximal 49 Personen besetzen.“ Auch die Organisation der Bibliothek oder Mensa sei bei voller Präsenz aller Hochschulmitglieder nicht zu leisten. Die Hochschul-Präsidentin betont: „Es ist richtig, was HRK-Präsident Peter-André Alt sagt: ‚Hochschulen dürfen nicht zu Corona-Hotspots werden.‘ Wir werden die Erfahrungen des Sommersemesters hinsichtlich der Online-Lehre für das Wintersemester nutzen und das Beste aus Online- und Offline-Welt verbinden.“

RED/ PI TH Wildau

RELATED ARTICLES

Meist gelesen

Kommentare