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Hochwasserschutz in Lübben

Wehr Lehnigksberg in der Kreisstadt wird erneuert Kahnschleuse bis Frühjahr 2024 gesperrt

In der Berste in Lübben laufen die Bauarbeiten am Wehr Lehnigksberg. Es entsteht ein neues Wehr mit einer Schleuse und einer Fischaufstiegsanlage. Die Kahnschleuse bleibt daher für die Kahntouristik für die Saison 2023 bis voraussichtlich Frühjahr 2024 leider gesperrt. Das teilt das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz mit. Ein Umtragen von Paddelbooten sei aber möglich.

Nachdem der Planungs- und Genehmigungsprozess für den Neubau der Wehranlage durch den Wasser- und Bodenverband „Nördlicher Spreewald“ abgeschlossen und die Baufreigabe erteilt wurde, haben im Dezember 2022 erste Bauarbeiten an der 1966 errichteten Wehranlage in der Berste stromaufwärts der Einmündung der Hauptspree in Lübben begonnen. Das Wehr soll neben der Wasserregulierung der Berste zukünftig auch dem Hochwasserschutz dienen. Der modernisierte Ersatzneubau verhindert, dass im Hochwasserfall Wasser aus der Spree in die Berste gedrückt wird und für Überschwemmungen sorgt.

Das alte Wehr wurde zuletzt 1997 oberflächlich saniert, weist derzeit aber einen schlechten Bauzustand auf. Die Funktions- und Betriebssicherheit sei nicht mehr gegeben, so das Ministerum. Seit vielen Jahren mussten Provisorien genutzt werden, um den Wasserstand zu halten. Auch die Schleuse wurde aufgrund der hohen Auslastung durch Bootstouristinnen und Bootstouristen in den letzten Jahren stark beansprucht und infolgedessen mehrfach notdürftig ertüchtigt. Auch sie befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand.

2021 entschied sich das Landesamt für Umwelt dazu, das alte Wehr abzureißen und Wehr und Schleuse zu erneuern. Das neue Bauwerk wird dabei an der linken Seite um eine knapp 30 Meter lange Fischaufstiegsanlage ergänzt, welche die ökologische Durchgängigkeit von der Spree in die Berste herstellt. Die Kahnschleuse bleibt an der rechten Seite. Für Wassersportler wird eine zusätzliche Rampe für Paddelboote angelegt, um sie um die Schleuse herum tragen zu können. Während der Bauzeit wird das Umtragen von Paddelbooten im zu errichtenden Umflutgerinne möglich sein. Am Regulierungsbauwerk wird es dort Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für Paddelbootfahrer geben.

Die Schleuse selbst kann nicht genutzt werden. Die praktische Bauausführung ist bis zum Frühjahr 2024 vorgesehen und wird durch die Firmen STRABAG AG und Mühlenbau Zähr umgesetzt. Die Baukosten umfassen zirca fünf Millionen Euro. Das Projekt wird mit Mitteln des Rahmenplans „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK-VV-Hochwasserschutz)“ gefördert und mit Mitteln des Landes Brandenburg kofinanziert. Als Besonderheit werden das Schleusenhaus und Teile von Wänden der wasserwirtschaftlichen Anlage von dem Künstler Stefan Bleyl künstlerisch gestaltet. Die Kosten dafür trägt der Freundeskreis für Lübben e. V..

Im Rahmen des Aktionsplans Spreewald wurde die Erneuerung aller Wehre und Schleusen im Spreewald zur Ermittlung des Investitionsbedarfes in eine Rang- und Reihenfolge gesetzt. Ausschlaggebend waren wasserwirtschaftliche und touristische Belange, die ökologische Durchgängigkeit, Landwirtschaft und Fischerei sowie der Bauzustand. Das Projekt ist Bestandteil des Aktionsplans Spreewald, dessen Umsetzung unter anderem in der Arbeitsgruppe „Wehre und Schleusen“ diskutiert und ­gesteuert wird.

RED / PI Landesregierung

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