Zernsdorfer Einwohner sprachen mit Vertretern von Kreis- und Stadtverwaltung
Die Forderungen von Einwohnern nach Tempo-30-Regelungen im Ortsteil Zernsdorf von Königs Wusterhausen wurden jüngst bei einem Informationsaustausch mit verschiedensten Akteuren diskutiert. In den Räumen des Straßenverkehrsamtes trafen sich Vertreter der Stadt Königs Wusterhausen, des Landkreises Dahme-Spreewald, der Polizei, des Kreistages, der Stadtverordnetenversammlung, des Ortsbeirates Zernsdorf sowie Anwohner. Sie hatten bereits im Oktober 2018 eine Liste mit über 200 Unterschriften zur Einführung eines Tempolimits auf der Kreisstraße K 6153 an den Bürgermeister von KW übergeben.
Die Zernsdorfer verwiesen dabei noch einmal auf die erhebliche Verkehrsbelastung durch die ausgeschilderte Umleitung bei Unfällen oder Baustellen auf der A10 und der A12. Sie machten deutlich, dass auch die Zunahme der Bevölkerung im Ort und in der Nachbarschaft zu erheblich mehr Verkehr auf der Kreisstraße führt, die die einzige Hauptverbindungsader zwischen den Ortschaften ist. Nicht nur Lärm und Abgase seien zu einem Gesundheitsrisiko geworden, sondern auch die Überquerung der Fahrbahn. Besonders für Menschen mit Behinderung und Kinder fehlen sichere und ausgeschilderte Übergangsmöglichkeiten. Zudem sei die Situation auch für Radfahrer problematisch geworden.
„Das Gespräch fand in einer entspannten Atmosphäre statt und es gibt auch schon kleine Erfolge zu verzeichnen“, konstatiert Peter Siegler-Jansson von der Anwohner-Initiative. Die Radwegsituation wurde neu bewertet. Auf beiden Seiten der Karl-Marx-Straße will die Stadtverwaltung zwischen Segelfliegerdamm und Friedensaue für eine vereinheitlichte Beschilderung sorgen. Zudem wollen Landkreis und Ortsbeirat gemeinsam Lösungen für geeignete Fußgängerquerungen finden. Eine Verkehrszählung hat das Straßenverkehrsamt auf der Karl-Marx-Straße bereits durchgeführt. Danach wurden dort in der Woche vom 28. November bis 5. Dezember 2018 mehr als 43600 Fahrzeuge registriert. Davon waren 6,6 Prozent LKW über 2,8 Tonnen. Außerdem wurde festgestellt, dass etwa 45 Prozent der Autofahrer mit mehr als 50 km/h unterwegs waren. Spitzengeschwindigkeiten waren 98 km/h am Tag und 97 km/h in der Nacht.
Um tatsächlich eine Festlegung von Tempolimits auf 30 km/h zu erreichen, muss nun eine Lärmberechnung vorgenommen werden. Ein entsprechender Beschluss für den Kreishaushalt soll im Februar/März eingeholt werden. Für die Lärmberechnung soll Ende Januar eine zweite Verkehrszählung stattfinden. Im zweiten Quartal 2019 sollen diese Ergebnisse allen Beteiligten vorgestellt werden. Die zweite Forderung der Unterzeichner nach einer Anwohner- bzw. Einwohnerversammlung zur verkehrsplanerischen Gestaltung in Zernsdorf ist bis jetzt noch nicht beantwortet worden. „Hier hat der Bürgermeister und seine Verwaltung noch eine Bringeschuld“, sagt Peter Siegler-Jansson. RED