Ich bin so glücklich und so froh wie der Mops im Paletot. So wurde früher gesungen. Und heute? Wie glücklich und froh ist man/frau hierzulande? Die Post ermittelt das jährlich. Kein Witz: Die Post! Ich wäre ja schon glücklich, wenn die Post auch jeden Montag käme oder pünktlich zugestellt würde. Jedenfalls gibt es seit Jahren einen Post-Glücksatlas, der Glück misst. Kann man das? Laut Post bewerten Ostdeutsche 2019 mit 7,0 von zehn Glückspunkten durchschnittlich ihr Glück, ihre Lebenszufriedenheit. Die Brandenburger nur mit 6,67 Punkten. Die glücklichsten Menschen leben in Schleswig-Holstein. Und wir Brandenburger sind im deutschlandweiten Ranking in allen Zufriedenheitsbereichen – Leben, Freizeit, Arbeit, Gesundheit und Haushaltseinkommen – vor Berlin das Schlusslicht. Mit noch schlechteren Werten als im letzten Jahr. Des Brandenburger höchstes Glücksgefühl und Lob ist es ja, zu sagen: Da jibt et nüscht zu meckern. Aber er hat eben immer was zu meckern. Beim Haushaltseinkommen zu Recht. So bewerteten die Befragten ihre Zufriedenheit mit dem Haushaltseinkommen mit 6,33 Punkten. Bundesweit liegt der Wert bei 6,82 Punkten. Das ist eine Menge Unterschied. Brandenburg weist indes die drittniedrigste Armutsgefährdungsquote (13,1 Prozent) auf – deutschlandweit liegt diese bei 15,8 Prozent. Mit 73,7 Prozent habe das Land zudem den höchsten Anteil an Verheirateten oder mit einem Partner zusammenlebenden Menschen unter den neuen Bundesländern. Sollen die alle unglücklich sein? Aber kann man Glück in Punkten messen? Was ist überhaupt Glück? Ein subjektives Wohlbefinden, das für jeden etwas anderes bedeuten kann. Forscher nennen folgende Faktoren: eine stabile Liebesbeziehung, Gesundheit, ein den eigenen Fähigkeiten entsprechender Beruf, Freunde, Kinder und Geld für Grundbedürfnisse. Zum Glück gehört auch, dass man Dankbarkeit empfinden kann. Was dem Brandenburger wohl abgeht. Der UN-Katalog für ein glückliches Leben nennt: mindestens 2500 Kalorien und 100 Liter Wasser täglich, einen Platz zum Kochen, mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum und sechs Jahre Schule. Die Menschen sind vielerlands bescheidener – und glücklicher als viele bei uns. Mir hat mal ein Sibirier gesagt: „Ich bin glücklich: Ich habe ein Dach über dem Kopf, eine gute Frau, gesunde Kinder, Brot, Speck, Wodka – und wir haben Frieden. Was will man mehr?!“
Europaweit sind wie immer die Dänen Spitzenreiter in Glücksstudien. Deutschland hingegen kommt auf Platz zehn. Dass die Dänen weit vorn liegen, wird vielfach mit dem dortigen Verständnis von Glück und Gemütlichkeit erklärt. Sie haben ein Wort dafür:„hyggelig“ – das Gefühl von Vertrautheit, Sicherheit, Behaglichkeit, Geborgenheit und Wärme. Schon Heinrich Zille hatte einen Begriff für Glück: „Frohe Arbeit – ernster Wille! Mal en Schluck in de Destille! Und een bisken kille kille.“ Was auch hyggelig macht. Und überhaupt.