Es wird immer mehr gegendert. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit. Gendern soll ja das Bestreben nach mehr Geschlechtergerechtigkeit sein. Und ist inzwischen wie eine Krankheit und ein Eingriff in die deutsche Sprache. Viele, besonders Grüne, sind dabei messianisch unterwegs und schießen über das eigentliche Ziel hinaus. Darf man eigentlich noch Krankenschwester sagen? Einen Hampelmann machen? Muss man generell Gendersternchen setzen, Sprechpausen einlegen? Das Sprachgestottere ist allgegenwärtig. So auch in Rundfunk- und Fernsehnachrichtensendungen. Es sind lächerliche Sprachgebilde. Die Radfahrenden, die Fahrzeugführenden sind schon in die Straßenverkehrsordnung vorgedrungen, die Studierenden haben die Universitäten erobert, die Arbeitnehmenden viele Betriebe. Der Große Duden treibt die Gendergerechtigkeit inzwischen so weit, dass er Luftpiratinnen als eigenes Stichwort verzeichnet. Und Idiotinnen auch. Und dazu kommt in jüngster Zeit als weitere Verrenkung noch der seltsame Gender-Stern. Frauofrau statt Mannomann? Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Mutterland? Hähnch*Innen-Filet? Spielplätze für Kinder und Kinderinnen? Grüne und Grüninnen? Der Schlager oder die Schlägerinnen? Mal schauen, wann es auch bei Jauch heißt: „Wer wird Millionärin?“ Viele Menschen in unserem Lande wundern sich, was aus unserer Sprache gemacht wird. In Berlin hat sich deshalb jetzt ein Vater an das Verwaltungsgericht gewandt, der seinem Kind die Gendersternchen der Lehrkräfte ebenso ersparen will wie die Bevormundung, wie es zu schreiben und zu sprechen habe. Da er mit Eingaben nicht weiterkam, sah er sich zur Klage gezwungen, da „diese Ideologie nicht in den Unterricht gehört.“ Zumal die Fachkonferenz Deutsch entschieden hatte, Gendersternchen und andere Zeichen als Fehler anzustreichen. Die Bildungsverwaltung meint, dass es nicht gegen die Regeln verstoße, wenn eine Lehrkraft gendergerecht schreibe und spreche. Allerdings müsse dabei die Möglichkeit „gewährleistet“ sein, das „amtliche Regelwerk“ zu erlernen. Dieses zu vermitteln, in dem – noch – nicht gegendert wird, sei eine „objektivierbare Dienstpflicht“. Gendern ist erlaubt – und korrektes Deutsch soll gelehrt werde. Schulmaterial und amtliches Material müssen auch der amtlichen deutschen Rechtschreibung entsprechen und dürfen nicht in Gendersprache verfasst sein. Ohne Sonderzeichen wie der Gender-Stern und das Binnen-I. Der Vater sagt: Etliche Lehrkräfte reden nicht mehr normal, sondern mit Sprechpausen. Diese Ideologie gehört nicht in den Unterricht, Schüler haben ein Recht darauf, eine normgerechte Sprache zu lernen“, stellt der klagende Vater(die Vaterin?) klar. Er will Gendersternchen und Sprechpause an Berlins Schulen verbieten lassen. In Hamburg wird sogar ein Volksentscheid geplant. Das Gendern gebiert nicht nur eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde, es ist konsequent gar nicht durchzuhalten. Und ist auch kein Beitrag zur Besserstellung der Frau in der Gesellschaft. Der Vater, der Ende März vor dem Verwaltungsgericht mit einem Eilantrag gegen die Praxis an der Schule seiner Töchter scheiterte, will nun das Oberverwaltungsgericht (OVG) anrufen. Der Kläger wendet sich dagegen, dass Lehrerinnen und Lehrer an der Schule beim Sprechen Pausen lassen – etwa bei dem Wort „Lehrer-innen“ – um die lange übliche männliche Form zu vermeiden. Der Kläger bezeichnet dies als Ideologie. „Schüler jeden Alters müssen eine Sprache lernen, die normiert ist und überall verstanden wird.“ Die Genderschreibweise weiche aber von der amtlichen Rechtschreibung ab. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat den öffentlich-rechtlichen Sendern vorgeworfen, mit der Gendersprache – (der Genderunsinn oder Genderunsinnin?-MB)) – Steilvorlagen für die AfD zu liefern. Eine solche Sprache wird hier im Osten als westdeutsche Bevormundung und Spinnerei empfunden. Wenn nicht mehr von Müttern, sondern von „gebärenden Personen“ die Rede sei, „ist das eine Entwertung der Mütter.“ Auch als Katholik könne er nur raten, Luthers Grundsatz, dem Volk aufs Maul zu schauen, ernst zu nehmen. Und überhaupt.