Das kann keine Comedy: Abiturienten wurden kürzlich zu ihrem Deutschlandwissen befragt. U.a. danach, wer Bundeskanzler war, als die Mauer fiel. Genannt wurde im deutschen Westteil von der künftigen Elite u.a.: George Bush. Aber auch Adolf Hitler. Gefragt, wie die beiden Länder auf beiden Mauerseiten hießen: Keine Ahnung. BRD? Nie gehört. Hauptstadt der BRD: Düsseldorf. Die Stasi war die Geheimpolizei von Russland. Und so weiter. Es ist kein Geheimnis: Deutschlands und gerade auch Brandenburger Schüler werden immer dümmer, die schulischen Leistungen immer schlechter. Das zeigt auch der neue „Bildungstrend 2021“. Untersucht wurde z.B., inwieweit Viertklässler die bundesweit geltenden Bildungsstandards in den Fächern Deutsch und Mathematik erreichen. Das Ergebnis: Schlecht. Vor zehn Jahren schnitten sie in allen Bundesländern besser ab. Der Anteil derer, die unter dem Mindestwissen blieben, hat teils deutlich zugenommen. Im Jahr 2011 erreichten die Kinder in den Tests durchschnittlich 500 Punkte. Heute in fast allen Fächern weit weniger. Aber nicht überall. In Rechtschreibung liegt Bayern auf Platz eins, Sachsen in Mathematik und beim Zuhören. Beide Bundesländer sind Erster in Lesekompetenz. Als Schlusslicht wie immer Bremen und Berlin. Wie gehabt. Den stärksten Abstieg seit 2016 gab es in Brandenburg. Hier erreichte ein Kind der vierten Klasse 2016 im Fach Mathematik im Durchschnitt 484 Punkte. 2021 nur 438 Punkte. Kinder, deren Eltern eingewandert oder die selbst nicht in Deutschland geboren wurden, haben die größten Wissens-Defizite. 2011 betrug der Unterschied zwischen Kindern mit und ohne Zuwanderungshintergrund im Fach Mathematik 55 Punkte. Jetzt 87. Es fehlen die Voraussetzungen: So bei der Verfügbarkeit von schnellem WLAN in Schulen und der Häufigkeit, mit der digitale Medien im Unterricht eingesetzt werden. Bei beidem liegt Brandenburg an vorletzter Stelle. Das hat Folgen: Brandenburg nimmt bei IT-Hochschulabsolventen den letzten Platz aller Bundesländer ein. Aber die Bundesregierung tut was. Sie hat mit dem Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona“ zwei Milliarden Euro für die Jahre 2021 und 2022 bereitgestellt. Mit unterschiedlichen Maßnahmen sollen Kinder Rückstände aufholen können. Aber das wars dann: In der Ampel-Koalition herrscht Einigkeit: Sie will wie auch das Bildungsministerium das „Aufholen“-Programm nicht verlängern. Es bleibt somit dabei: Dumm, dümmer, deutsche Schüler:innen. Aber das hat seine Gründe. Und die liegen nicht bei ihnen, sondern in der Bildungs-Politik.
Und überhaupt.