In den Himmel kommen

Jede Woche knietsche ich mir hier im Ange(mark)t – wie ich hoffe – Nachdenkenswertes aus meinen Gehirnwindungen. Manchmal hatten ähnliche Gedanken schon andere Leute. Und haben sich ihrerseits an guten Erkenntnissen bedient. Vor bald 150 Jahren hat der Pfarrer von Münster, Hermann Josef Kappen, bei Adolf Glaßbrenner, einem Humoristen und Satiriker, etwas gefunden, von dem er meinte, dass es zu schade sei, wenn man es nicht aufgreift. Aus einem Gedicht von ihm pickte sich Kappen Sätze heraus, die sich auf den Alltag der Menschen bezogen und hat einiges hinzu­gedichtet. Hintergründige und nachdenkenswerte Sätze, die auch heute noch voll und ganz zutreffen:

„Herr, setze dem Überfluss Grenzen

und lasse die Grenzen überflüssig werden.

Lasse die Leute kein falsches Geld machen

und auch Geld keine falschen Leute.

Nimm den Ehefrauen das letzte Wort

Und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.

Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit

und der Wahrheit mehr Freunde.

Gib den Regierenden ein besseres Deutsch

Und den Deutschen eine bessere Regierung.

Herr, sorge dafür, dass wir alle in den Himmel kommen

Aber nicht sofort!“

Passt damals wie heute. Und dem ist auch beim Stichwort Himmelfahrt nichts hinzuzufügen. Und überhaupt.