9.5 C
Königs Wusterhausen
Donnerstag, November 30, 2023
Pension am Schloss
StartKaWe-Kurier - AktuellesInformativer, erlebnisreicher Stadtrundgang

Informativer, erlebnisreicher Stadtrundgang

Bürgermeisterkandidat László Ungvari und Ortschronist Bernd Lux
führten durch die Stadt Wildau

Neben den vielen hoch interessanten Fakten über die Geschichte der Stadt Wildau, gab es auf dem Rundgang, zu dem Bürgermeister-Kandidat László Ungvari in der vergangenen Woche eingeladen hatte, sehr persönliche Gespräche, die eine lockere und heitere Stimmung erzeugten.

Der Ortschronist Bernd Lux erläuterte Details aus der spannenden Geschichte Wildaus. Dass die Schwartzkopff-Siedlung bereits 1900 entstanden ist, kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, wenn man die fortschrittlichen Ideen betrachtet, die die Siedlung auszeichneten. Das war zur damaligen Zeit beispielgebend. So gab es in den Häusern bereits Innentoiletten bzw. sogar Bäder. Zu den Wohnungen gehörten auch die heute noch so beliebten Hausgärten. Die gleichnamige Lokomotiven-Fabrik wurde 1900 eröffnet und László Ungvari berichtete, dass es in Deutschland nur vier Ortschaften mit einer vergleichbaren Siedlung gibt. Auch die heutige Ludwig-Witthöft-Oberschule samt Turnhalle existiert bereits seit 1900. Das Casino (heute Volkshaus) entstand 1906 und war das kulturelle Zentrum der Stadt.

Einige der Teilnehmer des Stadtrundgangs waren sehr verblüfft, dass es in Wildau tatsächlich auch schon seit 1900 einen Bahnhof gibt. Bernd Lux machte dann noch darauf aufmerksam, dass bei den Häusern der Schwartzkopff-Siedlung jedes Haus eine Besonderheit darstellt. Die Giebel der Häuser sind alle unterschiedlich und auch die Haustüren. László Ungvari berichtete, dass er übrigens seit vielen Jahren in der Schwartzkopff-Siedlung am Marktplatz wohnt. Auf dem Weg vom Marktplatz ging es auch an der Streuobstwiese vorbei. Dahinter haben vor kurzem wieder die Wasserbüffel ihr Quartier bezogen. In diesem Jahr weiden vier Wasserbüffel in Wildau – alles Mädchen! László Ungvari erwähnte sehr gerührt, dass er ja nun der „Wasserbüffel-Papa“, also der Schirmherr, sei.

Auf dem Weg zum Gelände der TH Wildau wurde noch darüber gesprochen, dass die Schwartzkopff-Siedlung lange Zeit einen sehr abgewirtschafteten Eindruck machte. 2003 begann die aufwendige Sanierung nach historischem Vorbild. Sie erfolgte in enger Zusammenarbeit von Stadt und WiWO. Es war eine Herkulesaufgabe, die insgesamt 18 Jahre dauerte. Sie endete aber unter der Leitung des damaligen Geschäftsführers der WiWO, Frank Kerber, als Erfolgsgeschichte. Die Rekonstruktion der Schwartzkopff-Siedlung wurde 2012 mit dem „Deutschen Bauherrenpreis“ geehrt.

Der Stadtrundgang endete dann auf dem Gelände der TH Wildau. Hier gab es ein Erinnerungsfoto und Prof. Dr. László Ungvari beantwortete noch zahlreiche Fragen, auch zu seiner Zeit als Präsident der TH Wildau. 18 Jahre dauerte seine Präsidentschaft. Durch sein Engagement sind viele Veränderungen und Umbauten an den Gebäuden der TH Wildau möglich geworden. Dass er immer mit dem Herzen für seine Hochschule gekämpft hat, ist selbst heute noch zu spüren, wenn man ihn darüber reden hört. László Ungvari konnte beim Rundgang so manche Geschichte zum Besten geben. Die zweistündige Tour durch Wildau war nach den Worten von László Ungvari „einfach erlebnisreich und schön“. Einige Interessierte schauten sich dann noch ein wenig auf dem Gelände der TH um und es wurde der Wunsch geäußert, dass die Stadt Wildau mit ihrer beeindruckenden Geschichte doch in Zukunft wieder zu einer Drehscheibe des Fortschritts in der Region werden sollte.

RED / Christine Stüber-Errath

RELATED ARTICLES

Meist gelesen

Kommentare