Doppeljubiläum der Marie- und- Hermann-Schmidt-Schule in Königs Wusterhausen
Die Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule in Königs Wusterhausen schreibt Geschichte und kann auf das 120jährige Bestehen des historischen Gebäudeensembles als „Heimstatt für Blinde“ und auf 70 Jahre „Schule für Blinde und Sehbehinderte“ zurückblicken. „Ihre Geschichte dauert schon über ein Jahrhundert und zeigt die erfolgreiche Weiterentwicklung vom Blindenheim zu einem lebendigen und offenen Ort des gemeinsamen Lernens“, betont Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke in einem Grußwort, das während des vor kurzem stattgefundenen Festaktes verlesen wurde. „Dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf in der gymnasialen Oberstufe ganz selbstverständlich zusammenlernen, beeindruckt mich besonders. Es beweist, dass Inklusion hier nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern gelebter Alltag ist.“
Im Jahr 1952 zog die damalige Marie-und-Hermann-Schmidt-Schule von Neue Mühle an den heutigen Standort. Später wurden Klassenstufen von der Sehschwachenoberschule Berlin übernommen. Somit war die „Oberschule für Sehgeschädigte“ die einzige Institution in der DDR, in der sehbehinderte und blinde Schüler bis zum Abitur lernen konnten. Heute ist die Einrichtung sowohl im Land Brandenburg als auch in Deutschland die einzige öffentlich-rechtliche Schule dieser Art. Das würdigte auch Landrat Stephan Loge. Er dankte dem Kollegium und den ehrenamtlichen Kräften und stellvertretend für alle dem Schulleiter Fred Oelschläger, der stellvertretenden Schulleiterin Diana Zehl sowie der Internatsleiterin Ulrike Kron. Er zählte eine Vielzahl von Besonderheiten und Leistungen auf. Mit höchster Anerkennung könne von der sportlichsten Förderschule gesprochen werden. Dazu trage auch die Schwimmhalle der Förderschule bei, die als einzige Schwimmhalle im Land Brandenburg von einem Landkreis finanziert und unterhalten werde. „Gerade für diesen schützenswerten Lernort freue ich mich, die gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Träger bzw. Schule und Schulverwaltungsamt erleben zu können. Und der Landkreis trägt doppelt Verantwortung als Schulträger und als Denkmalschützer für das Ensemble“, betonte Stephan Loge.
In den Jahren 2014 bis 2027 wurden und werden im Bereich Investitionen und Bauunterhaltung insgesamt 16,5 Millionen Euro investiert. Bereits abgeschlossen werden konnten Schwerpunktbaumaßnahmen wie die Neugestaltung der Außenanlagen oder die Sanierung des repräsentativen Eingangsportals mit den flankierenden Bereichen. Detailarbeiten wie zum Beispiel am Brunnen oder an der Skulptur Seglerjunge haben die wertvolle Bausubstanz historisch sowie denkmalgerecht wiederhergestellt. Sie wurden durch eine Restauratorin umfassend begleitet.Diese Baumaßnahmen wurden durch die Bauverwaltung des Landkreises bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt. Hierbei galt es, insbesondere die Baustelle entsprechend zu sichern, um gerade seheingeschränkte Personen nicht zu gefährden. Weitere Maßnahmen werden bis 2027 folgen wie die Sanierung der Schwimmhalle für 4 Millionen Euro, die Umsetzung des Digitalpaktes für 340.000 Euro, die Rundgangsanierung mit Investitionen in Höhe von 530.000 Euro oder die Erneuerung der Sanitäranlagen, für die 1 Millioen Euro veranschlagt sind.
Der Festakt in der Schule wurde begleitet von einer Feier mit kulturellen Darbietungen von Ensembles und Klassen der Schule, mit Erinnerungen ehemaliger Schülerinnen und Schüler und einem üppigen Bufett. „Für mich war es ein aufregender Nachmittag und Abend, da diese Veranstaltung durch die abwechslungsreichen Programmpunkte interessant gestaltet war“, erzählt Jasmin Groß, Schülerin der 11. Klasse.
RED / PI LDS