Kameras scannen den Wald

Ein ausgeklügeltes Kamerasystem überwacht Brandenburgs Wälder. Grafik (2): Forst Brandenburg
Die Waldbrand-Warnstufen werden alle 24 Stunden aktualisiert. DT | KaWe-Kurier online

Brandenburg gehört europaweit zu den Regionen mit höchster Waldbrandgefahr

Mit den Temperaturen steigt auch wieder die Waldbrandgefahr in den Brandenburger Wäldern. Auch wenn es zum vergangenen Wochenende erst einmal kräftig geregnet hat, beschäftigt das Thema des Brandschutzes in den Wäldern schon wieder die Forstbetriebe und die Feuerwehren. Nach der Trockenheit Anfang April wurde schon in vielen Landkreisen – darunter auch in Dahme-Spreewald – die Waldbrandgefahrenstufe 4 ausgelöst. Sie bedeutet hohe Gefahr. Trotz der kalten Märztage ist es schon zu kleinen Waldbränden gekommen. Ab Waldbrandgefahrenstufe 3 überwachen Kameras die Wälder.
Durch das Winterwetter der vergangenen Wochen sind die Wald- und Heideflächen ausgetrocknet. Besonders der Wind hat dem Waldboden viel Feuchtigkeit entzogen. Nicht überall hat es ausreichend geregnet. Das trockene Gras und Laub aus dem letzten Jahr sind eine große Brandgefahr. Auch wenn es bereits am 1. März zum ersten Waldbrand des Jahres in der Gemeinde Uebigau-Wahrenbrück im Landkreis Elbe-Elster gekommen ist, war die Waldbrandgefahr in den letzten Wochen eher gering. Jetzt ist die Gefahrenlage aber deutlich gestiegen. Besonders in den südlichen Landkreisen musste die Stufe 4 schon ausgerufen werden. Nur der Norden von Brandenburg hatte durch den Niederschlag in der ersten Aprilhälfte noch etwas mehr Feuchte.
Der Landesbetrieb Forst Brandenburg überwacht jährlich ab 1. März bis zum 30. September die Waldflächen aller Besitzarten mit dem modernsten Kameraüberwachungssystem (Fire Watch). 107 Sensoren scannen die Waldgebiete über den Baumkronen und registrieren dabei jede Rauchentwicklung. Die Informationen laufen in den sechs Waldbrandzentralen des Landesbetriebes Forst zusammen. Danach werden im Brandfall sofort die regionalen Leitstellen der Feuerwehren alarmiert. Das waldreiche Land Brandenburg ist mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern nach wie vor die Region in Deutschland mit der höchsten Waldbrandgefahr. Die EU-Kommission führt die Waldflächen des Landes in der gleichen höchsten Waldbrandgefährdungsstufe wie Griechenland, Spanien, Portugal und Südfrankreich.
In den vergangenen Jahren wurden durchschnittlich 250 Waldbrände in Brandenburg verzeichnet. Durch den regenreichen Sommer 2017 hat es im vergangenen Jahr weniger Waldbrände gegeben. Bei 138 Waldbränden wurden 285 Hektar Forstfläche geschädigt. Die Forstleute hoffen, dass 2018 nicht wieder ein so extremes Waldbrandjahr wird wie im Jahrhundertsommer 2003 mit 697 Waldbränden in Brandenburg.
Jeder Bürger kann durch die Beachtung der Regeln zum Waldbrandschutz beitragen. Dazu gehört vor allem das Verbot von offenem Feuer im Walde beziehungsweise in Waldnähe. Darunter fallen das Anzünden von Grill- und Lagerfeuern sowie das Rauchen. Zudem sollten Autofahrer keine Zigarettenkippen aus dem Fenster werfen.
Für jeden Landkreis werden Wetterdaten regional erfasst und ausgewertet. Die Werte aller Stationen in einem Landkreis gehen abschließend in eine Gefahrenstufe je Landkreis ein. Aus den Tageswerten und der Prognose für den Folgetag wird die tägliche Gefahrenstufe festgelegt, die ab Mitternacht für jeweils 24 Stunden gilt. Die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe wird durch das Brandenburger Forstministerium sowie den Landesbetrieb Forst Brandenburg täglich auf den Internetseiten bekannt gegeben. Das Brandenburger Forstministerium sowie der Landesbetrieb Forst Brandenburg informieren auf ihren Internetseiten während der gesamten Waldbrandsaison über die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen.
red

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