Da hat es knirsch gemacht im Suezkanal. Dort war eines der größten Containerschiffe der Welt auf Grund gelaufen und blockierte fortan die wichtigste Wasserstraße zwischen Atlantik und Indischem Ozean. Sie erspart den 6000 km langen Umweg um Afrika – und durch den Nottekanal. Die Ägypter schafften es, den Schiffsriesen wieder freizukriegen. Ganz einfach so. Was wäre passiert, wenn es bei uns in Deutschland so ein Unglück gegeben hätte?
Erst mal ein Gipfeltreffen der Ministerpräsidenten im Kanzleramt mit nächtelangem Zusammenhocken. Rausgekommen wäre natürlich – nichts. Es hätte weitere Gipfeltreffen gegeben – mit dem gleichen Ergebnis. Der Bundestag hätte dann über finanzielle Hilfen für den arbeitslosen Kapitän debattiert, damit er eine günstige Sozialprognose hat. Nicht ohne vorher drei lang drei breit darüber zu palavern, ob nicht gendergerecht der Kapitän auch Kapitän:In genannt werden muss. Wenn das geklärt ist, dann hätte Merkel 100 Bagger bestellt und 200 bezahlt. 10 wären schließlich geliefert worden. Nach einem Tag wäre die Kanalbaustelle stillgelegt worden. Weil keine Toilette fürs 3. Geschlecht da war. Ausgezahlt würde von der Hilfe aber nichts, weil AfD, Linke und FDP anzweifeln, ob das mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Zudem fehlt die nötige Genehmigung und einer der dafür erforderlichen 93 Stempel. Außerdem muss eine beglaubigte 2.Unterschrift erbracht werden. Sonst erkennt das Amt für Bürokratie das Ganze nicht an. Wir sind schließlich nicht in ungeordneten Verhältnissen wie in einem Entwicklungsland wie Ägypten. Bei uns geht alles seinen vorschriftsmäßig bürokratischen Gang! Und bis alle Hindernisse umschifft sind, wären in der Zeit Schiffe auf dem Umweg um Afrika und sogar durch den Nottekanal bei uns angelangt. Und überhaupt.