Am Sonntag wird in Wildau gewählt. Sie, liebe Wildauerinnen und Wildauer, können dann entscheiden, wer in den nächsten acht Jahren die Geschicke in Ihrem Rathaus leitet. Die Bürgermeisterwahlen können daher durchaus als eine Richtungswahl verstanden werden.
Doch erlauben Sie mir zunächst einen Blick zurück!
Anfang der 1990er Jahre war die Ausgangslage für Wildau denkbar schlecht. Das Schwermaschinenkombinat wurde abgewickelt und konnte nur in Teilen wirtschaftlich überleben. Damit verlor Wildau seinen mit Abstand größten Arbeitgeber. Die Schwartzkopff-Siedlung war in 40 DDR-Jahren nur dürftig instandgehalten worden und das sah man ihr auch an! Aber dann begann eine Entwicklung, die man so Anfang der 1990er Jahre wohl nicht einmal in kühnsten Träumen hätte voraussagen können. Auf dem Gelände des ehemaligen Schwermaschinenbaus wurde die Technische Fachhochschule (TFH) gegründet, aus der später die heutige TH entstand. Mit der Gründung der TFH zog es nach und nach immer mehr hochqualifizierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen nach Wildau. Damit und mit dem Bau des A10-Centers entstanden viele neue Arbeitsplätze. Ende der 1990er Jahre konnte – nach jahrelangen Querelen um ungeklärte Eigentumsrechte – endlich mit der grundhaften Sanierung und Modernisierung der vor dem Verfall stehenden Schwartzkopff-Siedlung begonnen werden. Ein städtebauliches Juwel entstand. Und auch im zu DDR-Zeiten errichteten Neubaugebiet um den Hückelhovener Ring wurde fleißig saniert und modernisiert. Diese Entwicklung machte Wildau zu einem der attraktivsten Orte in der gesamten Region und schließlich zur Stadt! Eine der Ursachen für diese so erfolgreiche Entwicklung war eine weitsichtige, auf Konsens basierende Stadtpolitik.
Die gab es dann nach der Wahl von Angela Homuth leider nicht mehr. Hartnäckige Korruptionsvorwürfe, Hinterzimmerpolitik, Vetternwirtschaft und falsche Entscheidungen prägten die Amtszeit von Angela Homuth. Möglich wurde das – und das sollten Sie bei Ihrer Wahlentscheidung bedenken – nur durch die Zustimmung einer SVV-Mehrheit aus SPD- und CDU/FDP-Fraktionen! Mit einem wahren bürgerschaftlichen Kraftakt haben Sie, liebe Wildauerinnen und Wildau, im November und im April in aller Deutlichkeit gezeigt, dass das ein Ende haben muss! Im April wurde Frau Homuth mit einer 2/3-Mehrheit förmlich aus dem Rathaus gefegt.
Am Sonntag steht nun nicht weniger als die Zukunft Wildaus zur Wahl! Sie sollten also genau überlegen, wem Sie ihre Stimme geben. Fünf Kandidaten stehen zur Wahl. Alle betonen, dass sie „unabhängig“ oder „überparteilich“ seien. Aber wie glaubwürdig ist das, wenn man von der Wildauer SPD nominiert wurde? Und wie glaubwürdig ist das, wenn man – wie im Falle des Kandidaten Martin Stock – verheimlicht, dass man Mitglied der CDU ist? Mit anderen Worten kandidieren hier die alten Seilschaften hinter neuen, schlechtsitzenden Masken! Wildau braucht einen wirklichen Neuanfang! Und den können nur wirklich neue Köpfe an der Spitze des Rathauses gestalten!
Liebe Wildauerinnen und Wildauer, nehmen Sie am Sonntag ihr Recht in Anspruch, gehen Sie wählen und entscheiden Sie, mit wem der Neuanfang in Wildau am besten gelingen kann! Sie haben die Wahl!
Ihr Vesa Elbe
Herausgeber des KaWe-Kuriers