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in der Pandemie

Kosmetik-Innung bewährt sich 
in der Pandemie

Zeuthener Obermeisterin Mandy Rechenberger 
behält in schwieriger Zeit den Überblick

Mit 26 Jahren machte sich Kosmetikmeisterin Mandy Rechenberger aus Zeuthen selbstständig. Das war im Dezember 2006. Sie kann sich nicht daran erinnern, dass ihre Arbeit seitdem jemals so nervenaufreibend war wie in dem zurückliegenden Jahr. Das liege nicht nur an der derzeitigen Corona-Pandemie und deren gravierenden Folgen für die Branche, sagt sie. Es sei auch der Tatsache geschuldet, dass sie seit 2019 die Obermeisterin der Innung für Ost- und neuerdings auch für Südbrandenburg ist.

Die Mitgliederzahl hat sich seitdem verdoppelt. „Die letzten Monate waren der Wahnsinn“, sagt Mandy Rechenberger. Unzählige Informationen mussten verarbeitet und an die Betriebe weitergeleitet werden. Manchmal änderte sich die Sachlage täglich – immer wieder gab es neue Verordnungen, Anordnungen zum Infektionsschutz, zu Wirtschaftshilfen und Kurzarbeit sowie neuerdings zum „große Testen“. „In all den Punkten immer richtig zu liegen, ist nahezu unmöglich“, schätzt die Obermeisterin ein. Dennoch sei es immens wichtig, stets auf dem Laufenden zu sein, denn bei Vergehen und Verstößen drohen zum Teil hohe Bußgelder.

Trotz alledem liebt Mandy Rechenberger ihre Arbeit und hat es niemals bereut, sich selbstständig zu machen. Fünf Mitarbeiterinnern zählen zu dem Team im Salon „angel face beauty and nails Meisterbetrieb“. „Wir arbeiten schon immer unter höchsten Hygienestandards und sorgen bei unseren Kunden für großes Wohlbefinden“, sagt die Chefin. „Das dient der Gesundheit der Menschen und sollte endlich auch mal so anerkannt werden. Wir sind insofern keine Beauty-, sondern vorrangig eine Gesundheitsbranche.“

Für diese gesellschaftliche Anerkennung will Mandy Rechenberger kämpfen. Dazu gehört insbesondere eine einheitliche Ausbildung. Es könne nicht sein, dass man sich per Wochenendkurs zur Kosmetikerin weiterbilden lassen kann. Die Innungsmitglieder setzen stattdessen auf eine qualifizierte Ausbildung und regelmäßige Weiterbildungen. Kraft für all die Aufgaben und die Bekämpfung des Corona-Frustes geben ihr ihre Kunden. „Neulich war eine 60jährige im Salon“, berichtet sie über ein besonders motivierendes Erlebnis der letzten Zeit. „Sie hat gesagt, sie würde sich sogar piercen lassen. Hauptsache sie könne ihre Kosmetikerin wiedersehen.“

Von den 9658 Handwerksbetrieben im Kammerbezirk Cottbus sind 550 in der Kosmetikbranche eingetragen. Im Landkreis Dahme-Spreewald sind es 171 Salons.

RED / PI HWK

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