Kraftvoll kraftlos

Sie funktionieren- wenn auch verpönt  –  noch: die alten Erziehungsregeln. Wie die, dass manchmal bei unerzogenen Gören nur ein paar hinter die Löffel hilft. Oder sagen wir es feiner: Ein Klaps auf den Hinterkopf steigert das Denkvermögen.
So eine Klatsche – und noch dazu eine richtige –  hat ja nun die SPD bei den Wahlen im September bekommen. Und keine sechs Wochen später sieht man, dass es geholfen hat. Am Wochenende auf dem Parteitag in Dresden präsentierte sie sich als dicke Überraschung – nein, ich meine nicht den einstigen Pop-Beauftragten Gabriel als nunmehrigen Ober-SPDler. Sondern, dass einsfix alles über Partei-Bord geworfen wurde, was die Bürger gegen die so genannte Arbeiter- und Sozialnöteversteher-Partei aufgebracht hat: der Basta-Gutsherrenjargon Schröders, der unselige Rente-mit-67-Mist, die fragwürdige Agenda 2010, die untauglichen Hartz-IV-Illusionen. All das soll nun weg. Naja, jetzt in Opposition ist gut kraftvoll ätzen gegen das, was man selbst als Heil zum Gesetz postuliert hatte. Nun Rolle rückwärts, um vorwärts zu kommen. Wie glaubhaft ist das? Dem Land geschuldet oder um sich wie weiland Münchhausen am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen, weil einem politisch das Wasser bis zur Oberkante Unterlippe steht?
Erstmal weg mit dem Unbrauchbaren! Das hat die KWer Orts-SPD ja gleich nach den Wahlen gemacht – indem sie Wahlversprechens-Plakatmüll einfach über den Zaun vom Schloss Zeesen geworfen hat.
Die CDU dagegen hat ihren ganz hoch gehängt – damit keiner rankommt. An der Straße zwischen Wildau und Zeuthen kurz vor dem Seehotel verheißt es immer noch: „CDU. Wir haben die Kraft.“
Wofür denn? Ja wohl nicht mal dafür, die umweltverschandelnden Wahlversprecher endlich abzumachen.

Mark Brandenburger

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