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Künstliche Intelligenz in der Binnenschifffahrt

Was braucht es, damit Binnenschiffe in Zukunft sicher unbemannt fahren können? Dieser Frage geht das kürzlich gestartete Forschungsprojekt DataSOW2 nach, das von der im Wildauer Zentrum für Luft- und Raumfahrt ansässigen TITUS Research GmbH initiiert wurde. Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 560.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Ein unbemanntes Fahrzeug auf der Straße kann bereits heute auf viele vorhandene Daten zurückgreifen, die für eine sichere Navigation ohne Fahrer von essentieller Bedeutung sind. Auf dem Wasser, und hier insbesondere in der Binnenschifffahrt, ist die Datenlage dagegen noch sehr dünn. Hinzu kommt, dass die zunehmende Zahl an Verkehrsteilnehmern auf dem Wasser und deren große Bandbreite – vom SUP bis zum Cargofrachter – für zukünftig autonom fahrende Schiffe eine große Herausforderung darstellen.

Mit ihrem Forschungsprojekt „DataSOW2“ hat sich die TITUS Research GmbH zur Aufgabe gesetzt, die bereits im Vorgängerprojekt DataSOW1 geschaffene Datengrundlage zu erweitern. Standen bei DataSOW1 noch die statischen Infrastrukturobjekte wie Schleusen, Brücken oder Schifffahrtszeichen im Fokus, so sollen im Rahmen von DataSOW2 Daten über mobile und temporäre Objekte, die sich auf bzw. im Wasser befinden, gesammelt werden. Dazu zählen neben Schiffen, Sportbooten und Schwimmern zum Beispiel auch Baustellen und umgestürzte Bäume. Hierfür wird die bereits vorhandene Sensorplattform auf dem TITUS-Forschungsboot erweitert.

Die Daten werden auf zahlreichen Mess- und Testfahrten auf der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) und auf dem Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) erhoben und anschließend bereitgestellt. Projektleiterin Ira Hüppe erläutert: „Mit den gesammelten Daten können wir KI-Modelle zur Detektion, zur Klassifikation und zum Tracken von mobilen und temporären Objekten im Wasser entsprechend trainieren. Zudem wollen wir herausfinden, inwiefern die Daten mit denen anderer verfügbarer Datenquellen fusioniert werden können.“

Ziel des Projektes ist es zum einen, die erfassten Daten über eine offene Plattform als Live-Map bereitzustellen. Außerdem will das TITUS-Forschungsteam die Voraussetzung für ein Assistenzsystem, welches mögliche Kollisionen erkennen und vermeiden soll, schaffen. Damit soll ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung autonome Binnenschifffahrt gegangen werden.

RED / PI WFG LDS

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