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Kultur in Zeiten von Corona

Konzertsaison im Hotel & Restaurant Neu Helgoland hat begonnen

Für die Gäste und Fans, die schon seit vielen Jahren zu den Veranstaltungen ins Hotel und Restaurant Neu Helgoland in Müggelheim kommen, war dieser 2. September ein ungewöhnlicher Abend. Irgendwie realitätsfremd. An Stelle eines voll besetzten Saales, an Stelle der Möglichkeit, ganz nah an der Bühne zu stehen und zu tanzen und mitzusingen, hieß es nun: Gästezahl halbieren, große Abstände zwischen den Tischen, mitsingen nicht erlaubt.

Beim Eintritt hieß es zunächst, Hände desinfizieren und Mund-Nasen-Schutz aufsetzen. Dann musste ein Kontaktblatt ausgefüllt werden, auf dem die Gäste lesen konnten: „Liebe Gäste, wir freuen uns, dass wir nun langsam wieder musikalisch starten dürfen, zwar mit kleinen Einschränkungen, aber das ist immer noch besser als Stillstand.“ Zu den Einschränkungen zählen: Tragen der Maske beim Verlassen des Tisches, nicht in den Gängen oder an der Theke stehen, das WC durch maximal 3 Personen gleichzeitig besuchen.

Aber dann, pünktlich um 20 Uhr, traten sie auf die Bühne – die vier Musiker der legendären Gruppe RENFT. Bevor es so richtig losging, begrüßte Inhaberin Dagmar Tabbert die Gäste: „Wir haben heute den 2. September 2020. Am 15. März 2020 war Feierabend mit unseren Veranstaltungen. Und heute endlich, zwar mit Abstand, Masken und Hygienevorschriften, dürfen wir wieder anfangen.“ Diese Ansage löste einen tosenden Applaus beim Publikum aus. Dann bedankte sich Thomas „Monster“ Schoppe bei Dagmar Tabbert für die Gelegenheit, endlich wieder live vor Publikum spielen zu dürfen. Auch für die Gruppe RENFT sei es faktisch ein Neubeginn. Denn in den letzten Monaten hat es einige Veränderungen gegeben. Thomas „Monster“ Schoppe erinnerte dabei an Marcus Schloussen, den „Basskran“ der Gruppe. Der über zwei Meter große Musiker, der am 1. Dezember 2019 verstorben ist, war seit 1998 an der Bassgitarre bei RENFT. „Mit diesem Konzert möchten wir an Marcus erinnern“. Dann begründete er noch eine zweite wesentliche Änderung. „Ich habe mich mit Delle Kriese nicht mehr wirklich gut verstanden und er hat dann das Handtuch geworfen und ist ausgestiegen.“

Delle Kriese saß seit 1994 hinter dem Schlagzeug bei RENFT.

Jetzt sei man für einen Neustart bereit, auch wenn noch nicht alles so klappt wie früher. Dann stellte er die beiden „Neuen“ in der Band vor. Und einer von ihnen ist alles andere als neu im Geschäft. Peter Rasym, Ex-Bassgitarrist der Puhdys hat die Stelle von Marcus Schloussen eingenommen. Dass ein „Puhdy“ mal bei RENFT spielt, daran hätte wohl früher niemand so wirklich geglaubt. Aber die Zeit schreibt ihre eigenen Geschichten. Das Publikum hat ihn mit Beifall empfangen. Für Drummer Delle Kriese sitzt nun Tobias Ridder am Schlagzeug. Er ist im Vergleich zu den drei anderen „älteren Herren“ mit Abstand das jüngste Bandmitglied – Jahrgang 1989.

So besteht die Gruppe RENFT im Jahr 2020 nun aus Thomas „Monster“ Schoppe, Gisbert „Pitti“ Piatkowski, Peter Rasym und Tobias Ridder.

Bevor an diesem Abend der erste Titel gespielt wurde, wandte sich Thomas „Monster“ Schoppe noch einmal mit persönlichen Worten an das Publikum: „Ich bin insgesamt sehr verunsichert. Dieses halbe Jahr zuhause habe ich dazu genutzt, Texte und Songs, die ich mal geschrieben habe, zu archivieren, mein Leben retour passieren zu lassen. Ich habe meine Webseite vervollständigt. Aber es fehlten eben die Live-Auftritte. Dieses halbe Jahr war für mich wie ein böser Traum, ein Albtraum. Irgendwie bin ich nicht mehr richtig da. Dieses Virus und die Umstände haben tiefe Spuren hinterlassen. Aber trotz allem – Willkommen bei RENFT.“

Und dann ging es los mit einem der bekanntesten und markantesten Titel der Band: „Zwischen Liebe und Zorn“. Es folgten an diesem Abend noch viele bekannte Hits wie „Ketten werden knapper“, „Wandersmann“, „Gänselieschen“, „Ermutigung“, „Besinnung“. Und in der Zugabe natürlich „Wer die Rose ehrt“ und „Der Apfeltraum“. Ein Lied erklang an diesem Abend jedoch nicht: „Irgendwo dazwischen“. Den hat immer der „Basskran“ gesungen.

Mehr Impressionen von diesem Konzert gibt es unter 
www.kw-kurier.de.

MT

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