Jugendbeirat und Träger der Jugendhilfe fordern einen modernen, zeitgemäßen Treffpunkt zur Freizeitgestaltung, soziokulturellen Arbeit und Jugendbeteiligung
Ein zentrales Haus der Jugend für Königs Wusterhausen wird vom Jugendbeirat der Stadt gefordert. Seit den 90er Jahren existieren in der Kernstadt drei Jugendeinrichtungen unter freier Trägerschaft und sind von diesen selbstverwaltet. Die Zustände sowie Ausstattungen dieser Treffs würden aber den aktuellen Standards für Jugendfreizeithäuser bei weitem nicht mehr entsprechen. Auch die Standards, die der Kreis bereits vor zehn Jahren festgelegt hat, würden nicht erreicht, meint der Jugendbeirat der Stadt. Ihm gehören aktuell 14 Mitglieder an, die auf der Jugendkonferenz im Januar dieses Jahres gewählt wurden. Die Jugendlichen kommen aus den verschiedenen Schulen im Stadtgebiet.
Dem Beirat schwebt ein Neubau mit einem Außenbereich vor. „Als Standort für den geplanten Neubau sehen wir auf Grund der bereits bestehenden Campus-ldee die Nähe zur Gesamtschule als wichtig an oder eine vergleichbare, fußläufige Nähe zum Neubaugebiet und zum Stadtkern“, heißt es im Beiratskonzept. Das Gebäude solle über Klub-, Seminar- und Probenräume für Bands, über eine Werkstatt, einen Discoraum, einen Saal mit Bühne und diversen Platz und Büros für Jugendsozialarbeit verfügen. Personell müsse dieses Haus der Jugend mit mindestens drei hauptamtlichen SozialpädagogInnen oder SozialarbeiterInnen, einem Hausmeister und einer Reinigungskraft ausgestattet sein. „Es ist längst an der Zeit, dass die Stadt in die Rahmenbedingungen für außerschulische Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen investiert“, sagt der Vorsitzende des Jugendbeirates Lambert Wolff.
Träger und unterstützende Jugendliche sowie SozialarbeiterInnen vor Ort seien längst an ihren Grenzen zum Erhalt der bestehenden Einrichtungen gelangt. „Neben niedrigschwelligen und offenen Freizeitangeboten in angemessener Umgebung fehlen in unserer Stadt auch ein Rückzugsraum für Jugendliche sowie Räume zur projektbezogenen Ausgestaltung ihrer Freizeit“, betont der Beirat. Daher müsse in Zusammenarbeit mit den Trägern der derzeitigen Einrichtungen wie dem Diakonischen Werk Lübben e. V., dem Humanistischen Regionalverband Ostbrandenburg e.V. und dem Stadtjugendring Königs Wusterhausen ein moderner, zeitgemäßer zentraler Treffpunkt geschaffen werden, wobei die Jugendeinrichtungen in den Ortsteilen jedoch weiter erhalten und gefördert werden sollen.
Nach Willen des Jugendbeirates müsse das Haus der Jugend in der Lage sein, ein multifunktionales Konzept zu verfolgen. Es sollte ein Anlaufpunkt für Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Schichten sein. Neben soziokulturellen Jugendangeboten sollte es Platz bieten für individuelle oder gemeinschaftliche projektbezogene Freizeitgestaltung, deren Inhalt die Jugendlichen selbst bestimmen können. Es soll über die räumlichen Voraussetzungen für Seminare jeglicher Art verfügen und auch ein Ort für die Beteiligung der Jugend an gesellschaftlichen Prozessen in der Stadt sein.
„In diesem Haus sollen die generationsübergreifende Arbeit und das Zusammenleben der Jugend in Königs Wusterhausen eine nie dagewesene Förderung und Vereinigung erleben“, so die Vision des Beirats. Die Nutzung der Räumlichkeiten zum privaten oder gemeinschaftlichen Zwecke sollte dabei nicht ausgeschlossen sein. „Für uns ist klar, dass ein zentrales Haus der Jugend weder die bestehenden Angebote und Einrichtungen in den Ortsteilen ersetzen kann, noch dass Bestrebungen zur Errichtung neuer Jugendeinrichtungen in den Ortsteilen davon abgelöst werden sollen“, sagt Lambert Wolff. „Wir werden uns gemeinsam mit allen unterstützenden Gruppen weiter an der konkreten Ausgestaltung und Umsetzung eines solchen Hauses beteiligen.“
RED / PI Jugendbeirat KW