KW ist grün – auch bei der Energieerzeugung

Millimeterarbeit: Vor einigen Wochen wurde das generalüberholte Bioerdgas-BHKW in das Kraftwerksgebäude Schenkendorfer Flur eingebracht und angeschlossen. Foto: MF

WKW nimmt neues Bioerdgas-Blockheizkraftwerk
für Strom und Wärme in Betrieb

Immer wieder habe ich es erlebt: Wenn Freunde oder Verwandte Königs Wusterhausen besuchten, waren sie begeistert vom vielen Grün in unserer Stadt. Ob die mit schattigen Bäumen gesäumte Bahnhofstraße, der ebenso lauschige Kirchplatz, die weitläufigen Parkanlagen auf der Mühleninsel und am Jagdschloss Friedrich Wilhelms I. – immer lobten sie das grüne Königs Wusterhausen, um das mich zumindest einige meiner Gäste beneideten. Und auch die alteingesessenen KWer schätzen ihre grüne Stadt. Und wem die innerstädtischen Oasen nicht genug sind, der findet sein ruhiges Plätzchen im weitläufigen Tiergarten oder an den zahllosen schönen Uferpartien rund um die Dahme-Seen.

Aber Königs Wusterhausen ist nicht nur seiner Lage wegen, eine grüne Stadt. Passend zum grünen Stadtbild verfolgt die Wärmeversorgungsgesellschaft Königs Wusterhausen (WKW) seit ihrer Gründung das Ziel, die Stadt mit möglichst umweltfreundlicher Energie zu versorgen. Ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung ihres Firmen-Mottos „Grüne Energie für unsere Stadt“ war die Inbetriebnahme des Bioerdgas-Blockheizkraftwerks (BHKW) im Schenkendorfer Flur in Königs Wusterhausen. Werner Lieckefett, der langjährige Geschäftsführer der WKW, erinnert sich noch an das Ereignis im Jahre 2008. „Bioerdgas war damals völlig neu. Wir aber waren davon überzeugt, dass gerade diese Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen unserem Anspruch von ‚grüner Energie’ entsprach. So haben wir seinerzeit das erste Bioerdgas-BHKW im Land Brandenburg in Betrieb genommen“, erzählt er und fügt schmunzelnd hinzu: „Seitdem wächst die Wärme und der Strom für einen beträchtlichen Teil der Haushalte in Königs Wusterhausen auf Brandenburgs Feldern. Und zwar komplett CO2-neutral!“

Die WKW hat die letzten ­Monate dazu genutzt, das Bioerdgas-BHKW in der Schenkendorfer Flur generalüberholen und auf den neuesten Stand der Technik aufrüsten zu lassen. Die damit verbundene weitere Effizienzsteigerung des BHKWs ermöglicht es, dass nun rund 1500 Haushalte mit ökologischem Strom versorgt werden können. Zudem reicht die erweiterte Kapazität für die Versorgung von rund 1200 Haushalten mit Fernwärme. Im Versorgungskonzept der WKW sichert das Bioerdgas-BHKW langfristig die hohe Ökologie- und Umwelteffizienz der Fernwärmeversorgung in Königs Wusterhausen, zertifiziert durch den Primärenergiefaktor fP von 0,36. Damit ist die WKW bestens aufgestellt für die im Laufe des Septembers beginnende neue Heizperiode.

Dafür musste das alte BHKW aus dem Kraftwerksgebäude heraus geholt und nach gut vier Wochen wieder eingebracht und aufgestellt werden. Eine Sache von Millimetern, die aber die Firma SES-Energiesysteme aus Berlin ohne Komplikationen bewältigte.

Werner Lieckefett wird demnächst in seinen wohlverdienten Ruhestand gehen. Seine Nachfolge tritt Martin Kleindl an, der sich bereits auf seine neue Aufgabe bei der WKW vorbereitet und maßgeblich an der Generalüberholung des BHKWs beteiligt war. „Wir werden unter meiner Leitung auch in der Zukunft den erfolgreichen Weg der WKW weitergehen und wie bisher auf die ‚grüne Energie’ setzen“, versichert er. „Die Inbetriebnahme des neuen Bioerdgas-BHKWs ist ein wesentlicher Schritt auf diesem Weg“, so Martin Kleindl gegenüber dem KaWe-Kurier.

Am vergangenen Freitag wurde das neue Bioerdgas-BHKW nun in Betrieb genommen. Königs Wusterhausen Bürgermeister Swen Ennullat sagte bei dieser Gelegenheit:
„Die umweltfreundliche und hoch effiziente Energieerzeugung durch die WKW ist ein wichtiger Standortfaktor für unsere Stadt – das gilt für die Neuansiedlung von Gewerbe und für den Neubau von dringend benötigten Wohnungen.“

VE