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KWer Schleuse wird zum Sorgenkind

Die Sperrung dauert mindestens drei Jahre / Erneuerung kostet drei Millionen Euro / Wirtschaftlichkeit der erforderlichen Arbeiten wird noch geprüft

Die Sperrung der Schleuse in Königs Wusterhausen wird mindestens bis zur Saison 2026 andauern. Das erfuhr der KaWe-Kurier auf Nachfrage aus dem Landesamt für Umwelt des Brandenburger Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz.

Zu den Gründen der Sperrung teilt der Referent im Büro des Präsidenten des Landesumweltamtes Thomas Frey gegenüber dem KaWe-Kurier mit, es bestehe „ein so schwerwiegender baulicher Mangel, dass die Schleuse nicht mehr bedient werden kann“. Die Schleusentore seien verschlissen und weisen zum Teil massive Korrosionsschäden auf. Die technische Ausrüstung und die elektrischen Anlagen sind veraltet und sehr störanfällig. „Es besteht die Gefahr des vollständigen Versagens. Die Betriebssicherheit und das gefahrlose Benutzen ist aktuell nicht zu garantieren. Eine nochmalige Reparatur ist wirtschaftlich nicht mehr vertretbar“, so führt er weiter aus.  

Die Schleuse soll nach jetzigen Stand umfänglich modernisiert und den aktuellen Regeln der Technik angepasst werden. Der Hochwasserschutz soll durch den Einbau eines komplett neuen Wehrverschlusses deutlich verbessert werden. Diese wesentliche Umgestaltung ist auch der Grund dafür, dass ein wasserrechtliches Planfeststellungsverfahren notwendig ist. Dieses wurde vom zuständigen Wasser- und Bodenverband Dahme-Notte, der das gesamte Vorhaben steuert, bei der Oberen Wasserbehörde beantragt und befindet sich kurz vor dem Abschluss. Inhalt dieses Verfahren ist, dass das Grundwasser während der Bauarbeiten in der Baugrube abgesenkt, also abgepumpt werden muss. Diese Wassermengen müssen abgeleitet werden. Das muss wasserrechtlich genehmigt werden.

 Für die Planungs- und Vergabezeit des Vorhabens wird mit rund 11 Monaten gerechnet. Die sich daran anschließende Bauphase wird auf 24 Monate geschätzt, so dass frühestens 35 Monate nach Genehmigung des Baus wieder eine Verkehrsfreigabe erfolgen kann. „Aufgrund der durchaus hohen Kosten für dieses Einzelbauwerk – aktuell gehen wir von rund 3 Millionen Euro Baukosten aus – stellt sich immer die Frage, ob die erforderlichen Mittel wie geplant zur Verfügung stehen oder ob andere Vorhaben Vorrang haben“, sagt Thomas Frey gegenüber dem KaWe-Kurier weiter. Es sei nicht auszuschließen, dass das Vorhaben noch einmal auf dem Prüfstand einer „ergebnisoffenen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung“ stehen werde. Landesweit würden aktuell rund 100 Einzelvorhaben an wasserwirtschaftlichen Anlagen des Landesamtes für Umwelt (LfU) vorbereitet. „Derzeit gehen wir davon aus, dass die Umsetzung des Bauvorhabens entsprechend des Zeitplanes erfolgen kann“, betont der LfU-Sprecher aber auf Nachfrage.

TM

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