Infrastrukturministerium gibt auf Anfrage von Tina Fischer Auskunft zum Ausbau der Ortsdurchfahrten von Eichwalde und Zeuthen
Die Ortsdurchfahrten durch Eichwalde und Zeuthen halten sowohl Kraftfahrer als auch Anwohner im wahrsten Sinne des Wortes wach. Die einen werden auf dem schlechten Straßenbelag gut durchgerüttelt, die anderen sind von dem auf dem Pflaster erzeugten Verkehrslärm genervt. Der Ausbau der Landesstraße, für den das Land Brandenburg zuständig ist, ist lange avisiert und ein Dauerthema in den Gemeinden.
Nachdem es schon länger keine neuen Informationen über den Sachstand der Vorbereitungen gab, stellte die SPD-Landtagsabegordnete Tina Fischer eine sogenannte kleine Anfrage im Brandenburger Landtag. „Für hunderte Anlieger in Zeuthen und Eichwalde stellt der alte Straßenbelag eine ständige Lärmbelastung dar, besonders nachts. Schlecht ausgebaute Gehwege und eine unübersichtliche Parksituation sind ständige Gefahrenquellen für alle Verkehrsteilnehmer“, begründete sie ihr Anliegen. „Nach jahrelanger Planung wurde noch immer nicht mit dem Ausbau begonnen, und die Dringlichkeit steigt. Auf welchem Stand befindet sich das Bauvorhaben?“ wollte sie vom zuständigen Minister für Infrastruktur und Landesplanung Guido Beermann (CDU) wissen.
Aus der Antwort geht hervor, dass zunächst in Eichwalde mit dem Ausbau begonnen werden soll. Demnach solle die Ausführungsplanung noch im zweiten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Danach könne das Projekt ausgeschrieben werden. „In Abhängigkeit vom Ergebnis der Ausschreibung erfolgt der Bau zeitnah“, heißt es aus dem Ministerium. Da gebe es jetzt ein Licht am Horizont, resümiert Tina Fischer hinsichtlich dieses Bereichs.
Anders sieht es beim Zeuthener Abschnitt aus. Der befindet sich nach Auskunft von Guido Beermann noch im Planfeststellungsverfahren, das ebenfalls im zweiten Quartal 2023 abgeschlossen werden soll. Die zahlreichen eingetretenen Verzögerungen führt er auf „umfangreiche Abstimmungen mit allen Beteiligten“ zurück. Unter anderem sei eine umfangreiche Abstimmung zur Umleitungsführung, insbesondere für Linienbusse, erforderlich, die mit dem Land Berlin sowie mit lokalen Interessensvertretern geklärt werden müsse. Der Verkehr müsse großräumig umgeleitet werden. „Im Zuge der Ausführungsplanung wird die Umleitung detailliert mit den betroffenen Gemeinden und Behörden abgestimmt“, so der Infrastrukturminister. Dazu sagt Tina Fischer: „Dafür, dass das hier ein Dauerthema ist, ist die Information aus dem Ministerium ganz schön dürftig. Vor Ort weiß keiner richtig Bescheid.“
Auch die Gemeindevertreter in Eichwalde und Zeuthen wünschen sich, dass endlich etwas geschieht: „Immer wieder werden wir Kommunalpolitiker vor allem zum Thema Lärm angesprochen“, berichtet Christian Könning aus Eichwalde, der Gemeindevertreter und Kreistagsmitglied ist. „Aber alle Informationen fließen über die Bürgermeister oder aus Potsdam immer nur tröpfchenweise und meist nur auf Nachfrage“ ärgert er sich. „Das muss unbedingt besser werden!“
Ein besonders sensibles Thema ist im Zusammenhang mit dem Straßenausbau der Erhalt der Straßenbäume. Laut Ministerium sollen über 280 Bäume gefällt werden. Teilweise sind sie bis zu hundert Jahre alt. Der Großteil davon steht in Zeuthen. „Darüber wird zu reden sein, denn die Bäume sind für das Ortsbild und vor allem für die Umwelt enorm wichtig“, betont Tina Fischer. Auch Heiko Witte, Gemeindevertreter in Zeuthen, sieht noch Gesprächsbedarf: „Ich hätte mir hier mehr Nachhaltigkeit gewünscht“, sagt er. „Insbesondere zwischen dem Rathaus und der Schule würde ich eine andere Lösung bevorzugen. Das sehen auch viele Menschen vor Ort so.“ Die notwendigen Gespräche müssten nun schnell stattfinden, damit man endlich vorankomme.
RED / PI SPD