Schulzendorfs Bürgermeister Marcus Mücke rät Anwohnern
zum dringenden Handeln
Während Corona war es rund um den BER leiser, nun zieht der Flugverkehr wieder an. Allein im Monat März starteten oder landeten rund 12500 Maschinen am Flughafen Berlin Brandenburg mit mehr als 1,3 Millionen Passagieren. Diese Zahl wird in den kommenden Monaten vermutlich weiter wachsen. Airlines sprechen von gestiegenen Buchungszahlen insbesondere in den Sommermonaten.
Mit den steigende Passagierzahlen steigen die Belastung und die Kosten, betont Markus Mücke, Bürgermeister von Schulzendorf und Leiter der AG Fluglärm (AG2) des Dialogforums Airport Berlin Brandenburg. Er rät daher: „Anwohnerinnen und Anwohner, die noch keinen Lärmschutz in ihre Häuser eingebaut haben, sollten dringend tätig werden. Der Flughafen ist da und darf da sein. Wir müssen nun mit dieser Situation umgehen.“
In der Arbeitsgruppe 2 des Dialogforums beschäftigen sich kommunale Vertreter gemeinsam mit den Verantwortlichen der Flughafengesellschaft mit den Fragen des aktiven und passiven Lärmschutzes. „Wir schlagen Lösungen vor unter anderem zu den Themen Flugrouten oder Gesundheitsmonitoring“, so Markus Mücke. Zu den Aufgaben gehört auch, die Umsetzung des Schallschutzprogramms zu unterstützen.
Es gibt eine große Zahl an Fällen, bei denen die Flughafengesellschaft die Anspruchsermittlungen samt Zusage einer Kostenübernahme bereits vor Jahren verschickt hat. Betroffene konnten sich unter anderem bei 39 Infoveranstaltungen und auf den seit 2016 jährlich stattfindenden Schallschutztagen zur Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen umfassend und öffentlich informieren.
Bis Ende März 2022 wurden für 22463 Wohneinheiten rund um den BER Anträge auf Schallschutz gestellt. Die Flughafengesellschaft hat bislang 21596 Anträge bearbeitet. Davon erhielten 13008 Wohneinheiten eine Anspruchsermittlung zur baulichen Umsetzung (ASE-B). Eigentümer konnten und können auf dieser Grundlage eine Baufirma mit der Umsetzung der darin beschriebenen Schallschutzmaßnahmen beauftragen. Für 8788 Wohneinheiten wurde bis heute keinerlei Schallschutz umgesetzt, obwohl die dafür erforderlichen ASE-B zum Teil seit vielen Jahren vorliegen. Markus Mücke rät dringend: „Nutzen Sie das Geld für Ihren Schallschutz. Handwerkerleistungen werden teurer und die Flughafengesellschaft hat angekündigt, diese Mehrkosten nicht tragen zu wollen.“
Schulzendorfs Bürgermeister vereist darauf, wer eine Entschädigungszahlung erhalten habe, könne sich kostenlos von einem Ingenieurbüro zur Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen beraten lassen. Eigentümer können sich für diese Beratung am Schallschutztelefon der FBB unter der Rufnummer 030/ 609173500 anmelden. Eine Übersicht verschiedener Baufirmen, die Schallschutzmaßnahmen umsetzen, bietet die Auftragsberatungsstelle Brandenburg auf ihrer Website https://www.pq-abst.de/BERSS-LV/. Eine Beratung zum Antragsverfahren für passiven Schallschutz bietet auch die Schallschutzberatung der Landkreise Teltow-Fläming und Dahme-Spreewald in der Mittelstraße 11 in Schönefeld, die über https://schallschutzberatung-ber.de/ und telefonisch unter der Rufnummer 030/634107900 zu erreichen ist. Wer am BER einen Neubau plant, sollte sich deutlich vor Baubeginn und am besten schon vor Einreichung des Bauantrags bei der Flughafengesellschaft melden. Dann können mögliche Schallschutzmaßnahmen vorab schon geklärt und in die Planung integriert werden.
RED / PI Dialogforum Airport