
Der Landkreis Dahme-Spreewald bekommt in Schulzendorf eine neue Rettungswache samt Katastrophenschutz-Stützpunkt. Der Gebäudekomplex entsteht bis Ende kommenden Jahres auf einer Freifläche am Kreuzungspunkt der beiden Kreisstraßen zwischen Schulzendorf und Alt Schulzendorf. Bei der feierlichen Grundsteinlegung Ende September wurde der alten Tradition folgend eine kupferne Zeitkapsel mit aktuellen Tageszeitungen, Bauplänen und Münzen in der Bodenplatte versenkt.
Der Landkreis Dahme-Spreewald investiert rund 5,2 Millionen Euro in das Vorhaben. Im Rettungswachen-Neubau werden die zwei aktiven Rettungstransportwagen aus der bisherigen Rettungswache Schulzendorf sowie ein weiteres Einsatzfahrzeug ab Dezember 2021 bereitstehen. Regulär ist jedes dieser drei Fahrzeuge mit einem Notfallsanitäter und einem Rettungssanitäter besetzt. Im Gebäudeteil des Katastrophenschutzes wird die sogenannte Schnell-Einsatz-Gruppe Verpflegung stationiert. „Dieser weitere Bau einer modernen Rettungswache mit einem 24-Stunden-Schichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche hilft dabei, die fristgerechte Rettung im nördlichen Landkreis abzusichern“, sagte Vize-Landrätin Susanne Rieckhof.
Bis Ende 2021 soll der eingeschossige Gebäudekomplex mit Funktionalräumen für das Personal und vier Stellflächen für Rettungsdienstwagen entstehen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den durchgängigen Schichtbetrieb werden durch die Hilfsorganisation Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Regionalverband Südbrandenburg) bereitgestellt. Für den angebauten Katastrophenschutz-Stützpunkt sind drei Fahrzeugstellplätze, ein Schulungsraum sowie ein Küchenbereich vorgesehen. Die Verpflegung von Betroffenen und Einsatzkräften im Übungs- oder Ernstfall durch die gleichnamige Schnell-Einsatz-Gruppe wird von dort aus personell über den DRK-Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. organisiert.
Der Landkreis Dahme-Spreewald hat für den Bau spezielle Vorgaben zur Nachhaltigkeit gemacht. So soll beispielsweise Erdwärme für die Wärmeversorgung des Objekts genutzt werden. Eine Photovoltaikanlage trägt zur eigenen Stromversorgung bei und Dachbegrünung verbessert die Umgebungsluft, hält das Regenwasser zurück und dämpft den Lärm. Die zukunftsorientierte Ausrichtung zeigt sich auch darin, dass bei einer verstärkten Nachfrage im Rettungsdienstsektor jederzeit Diensträume für eine Personalerhöhung sowie ein Reservestellplatz für ein weiteres Fahrzeug zur Verfügung stehen.
Insgesamt entstehen im Landkreis Dahme-Spreewald seit März 2019 fünf Einzel-Rettungswachen sowie eine Rettungswache kombiniert mit einer Katastrophenschutzeinheit. In Bindow und Leibsch wurden sie bereits in Betrieb genommen. In Walddrehna und Burglehn sollen bis Ende 2020 sowie in Brand und Schulzendorf bis Ende 2021 weitere Rettungswachen entstehen. Die Gesamtkosten umfassen knapp zehn Millionen Euro. Der Kreis stemmt diese Summe komplett aus Eigenmitteln, um den Rettungsdienst im Kreisgebiet abzusichern. Weitere drei Millionen Euro sind in den Neubau einer für den Flughafenbetrieb gerüsteten Rettungswache auf dem BER-Gelände geflossen, welche im Mai 2019 ihren Betrieb in Schönefeld aufgenommen hat.