Niederlehmer Wasserturm:
Nicht gegeneinander ausspielen
Markante Wahrzeichen an einer länderverbindenden Bundesautobahn gibt es nur wenige in Deutschland, dazu gehört auch unser Niederlehmer Wasserturm. Er ist ein Pfund, auf das wir in der gesamten Region stolz sein können und es daher auch erhalten sollten. Zu den aktuellen, teils sehr kontroversen „Pro und Kontra“-Diskussionen um unseren Niederlehmer Wasserturm möchte ich mich im Detail nicht äußern. Erstaunlich, wer sich alles auf einmal diesem Thema, warum und wie auch immer, bedient. Es liegt ein „Geschmäckle“ in der Luft, als sollte der Turm und auch der Niederlehmer Heimatverein parteipolitisch, ach nein parteiunpolitisch instrumentalisiert werden. Das kenne ich, hatten wir schon öfters vor Wahlen, nur diesmal neu aufgelegt. Das alles ist nicht mein Ding. Die Gesamtheit dieser Vorgänge ist mir aber Anlass, doch einmal darauf hinzuweisen, auch mit dem Wunsch darüber nachzudenken, dass eine Kommune, eine Stadt, ein Ortsteil oder auch ein Dorf immer ein Geflecht unterschiedlichster Ansprüche, Bedarfe, ein Leben in einer Gesellschaft des Miteinanders ist. Ein fataler Fehler, wenn in Diskussionen zur Gestaltung dieses Gemeinwohls Bedarfe gegeneinander ausgespielt werden. Auch zum Wasserturm gab es sofort die Kritik, dass es Wichtigeres gäbe. Nein, meiner Meinung nach, sollte und darf man Kultur nicht gegen infrastrukturelle Erfordernisse aufwiegen. Passiert das immer wieder, werden weitere Keile, ob bewusst oder unbewusst in unsere Gesellschaft, in unser Leben, zwischen Jung und Alt, zwischen Neubau und Naturschutz, zwischen Parteien, Vereinigungen und Wählern getrieben, werden wir immer gegeneinander ausgespielt. Michael Böhm, Niederlehme