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LESERBRIEFe 16. Woche 2020

Die Krise und die Wirtschaft

Es gibt eine Reihe von Ähnlichkeiten der gegenwärtigen ökonomischen Situation mit den (deutschen) Kriegswirtschaften des 20. Jahrhunderts. Vergleichbar sind etwa die tiefgreifenden und schwerwiegenden Umstrukturierungen der Nachfrage, damals zugunsten des Krieges und zulasten vieler ziviler Bereiche. Heute zugunsten Corona-orientierter Bereiche und zulasten vieler traditioneller Nachfragerichtungen wie zum Beispiel Gastronomie, Events, Automobilindustrie, Friseure, Reiseveranstalter, Luftfahrtindustrie und andere. Aber im Unterschied zu damals müssen die Männer nicht millionenfach weg an die Front, plötzlich raus aus dem Produktionsprozess.

Damals wie heute gab/gibt es einen spontanen Umstellungsprozess in vielen Betrieben entsprechend der geänderten Nachfrage auf dem Markt – begünstigt von fachlicher/technischer Nähe von Alt und Neu. Die staatliche Einmischung verlief jeweils unterschiedlich, ab September 1914 eher schrittweise, vor allem durch das Kontingentierungssystem reguliert. Ab September 1939 eher bürokratisch. Heute eher marktorientiert.

Heutzutage ist die deutsche Wirtschaft Teil der globalisierten Weltwirtschaft. Das ist ein großer Vorteil gegenüber den früheren Kriegswirtschaften. Allerdings gibt es heute eine Reihe von Corona-bedingten Einschränkungen der Außenwirtschaft, die den Umstellungsprozess der deutschen Wirtschaft zusätzlich anstacheln.

Ein großes Problem wurde in den Kriegswirtschaften Deutschlands sehr schnell die Geldvermehrung

(Inflation), während die Geldentwertung künstlich aufgehalten wurde und jeweils ein Schwarzmarkt mit sehr hohen Preisen bzw. anderen Gegenleistungen entstand. Auch gegenwärtig wird sehr viel Geld „in die Hand genommen“. Aber der Druck auf die Preise ist noch da, Geiz ist immer noch „geil“. Andererseits sind einige Preise für Neues, zum Beispiel Gesichtsmasken, schon „durch die Decke“ gegangen. Der Staat muss die Preisentwicklung sorgsam beobachten. Spielräume für den Umstellungsprozess sind aber zu erhalten, auch preisliche. Das wird eine Gratwanderung. Die Kriegswirtschaften führten zu einem starken Rückgang der zivilen Produktionen, vor allem im Ersten Weltkrieg. Dagegen sind die heutigen Rückgangs-Prognosen für die Corona-Krise noch niedrig. Wollen wir hoffen, dass die Wirklichkeit so wird, abhängig natürlich vom medizinischen Fortgang.

Relativ wenig Sorgen muss man sich nach den historischen Erfahrungen über den Wieder-Einstieg der Wirtschaft in den Nach-Krisenmodus machen. Die deutsche Wirtschaft ist zu einem neuen Wirtschafts-Wunder fähig. Der Staat kann dabei helfen. Der Staat muss hingegen die Geldmenge auf das dann notwendige Maß senken und gemeinsam mit der Wirtschaft für stabile Preise sorgen. Dr. Uwe Malich

Eine Geste der Dankbarkeit

Wie sich die gegenwärtige Situation weiter entwickeln wird, das wissen wir alle nicht eindeutig. Was wir aber genau wissen, das ist der uneingeschränkte und selbstlose Einsatz von Mitarbeitern in unseren Seniorenheimen für die ihnen Anvertrauten. In welcher Funktion und an welchem Platz auch immer sie sich für Senioren einsetzen, wohlwissend, sich dabei auch persönlich gesundheitlichen Risiken auszusetzen, verdient größten Respekt. So wurde für das Personal des Seniorenheimes Regine Hildebrandt in Niederlehme Mundschutzmasken von ehrenamtlich agierenden Frauen wie Marianne Bohn, Astrid Schink und Waltraut Hohmann in nur kurzer Zeit genäht. Dieser Mundschutz soll symbolisch für Leben und Gesundheit stehen, für das Personal und die Bewohner. Eine Dankeskarte, gestaltet mit einem Niederlehmer Ortsmotiv des Zeichners Ulrich Siegmund sowie als Zugabe ein Müsliriegel als „Nervennahrung“ wurden für alle am Tor des Heimes an Niederlassungsleiterin Anke Schust übergeben. Sie freute sich sehr über diese Geste und dankte auch im Namen ihrer Mitarbeiter. Gleichzeitig schilderte sie, dass alle ihr Bestes geben, um gerade in dieser angespannten Situation die Betreuung der Bewohner zu meistern. Schon seit Jahren besteht ein ausgeprägter Kontakt zwischen dem Seniorenheim und ehrenamtlich aktiven Bürgern aus Niederlehme sowie Umgebung. Bei verschiedensten Aktivitäten im Heim brachten sie sich zum Wohle der Bewohner ein. Frau Schust sieht in dieser Übergabe der Mundschutzmasken einen weiteren Ausdruck des sehr guten Verhältnisses zwischen Niederlehme und dem Seniorenheim. Michael Böhm/ Ombudsmann

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