Vernichtung von innerstädtischem Wald geht weiter in KW
Am 17. April 2023 hat die Stadtverordnetenversammlung mit einer kurzen Abstimmung praktisch die Vernichtung von 26.900 Quadratmeter Wald, die Beseitigung des Spielplatzes in der Erich-Weinert-Straße mit 5.850 Quadratmeter und die Räumung des Garagenkomplexes mit 19.500 Quadratmeter zwischen der Heinrich-Heine-Straße, Erich-Weinert-Straße und der Schütte-Lanz-Straße beschlossen. Still und heimlich wie 2021 bei der Rodung auf dem Funkerberg werden Investitionsprojekte unter minimaler Beteiligung und wie gewohnt ohne öffentliche Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt politisch durchgewunken. Es wurden nur der Ortsbeirat am 6. April 2023 und die Stadtverordnetenversammlung am 17. April 2023 beteiligt und somit die Entbehrlichkeit des stadteigenen Grundstücks in der Größenordnung von 52.255 Quadratmetern beschlossen.
2020 konnten wir als Bürgerinitiative „Rettet den Wald“ in letzter Minute die Vernichtung von 25.000 Quadratmeter innerstädtischen Wald südlich der Schütte-Lanz-Straße verhindern. Jetzt geht es um die Waldfläche vom Garagenkomplex Heinrich-Heine-Straße entlang der Schienen bis hin zum Norma und der Aral-Tankstelle. Ein Waldstück, das von allen Anwohnern geschätzt und gerne, insbesondere in den Sommermonaten, zum Spazierengehen genutzt wird. Schon damals haben wir kritisiert, dass die Verwaltung und unsere Kommunalpolitiker unsere Stadt in den kommenden Jahren scheibchenweise Grün- und Waldflächen an Investoren vergeben wollen. Trotz Klimawandel, Wald- und Artensterben, städtischer Aufheizung und fallendem Grundwasserspiegel werden primär nur Investitionsprojekte durch unsere Stadtverwaltung und unsere Kommunalpolitiker massiv unterstützt. Der realen Klimasituation wird bei Entscheidungsfindung nicht Rechnung getragen und es wird an überholten Grundsätzen der städtebaulichen Entwicklung, bauliche Verdichtung von innen nach außen, festgehalten.
Kaum jemand hat etwas gegen die Ansiedlung einer regionalen Aus- und Berufsbildungsstätte der Handwerkskammer Cottbus in Königs Wusterhausen. Nach Alternativflächen wurde und wird aber nicht gesucht. Flächen des „Königsparks“ oder des ehemaligen „Progress Geländes“ wären aus unserer Sicht geeigneter statt einfach nur vorhandenen Klimaschutzwald zu vernichten. Die Innenstadtflächen werden weiter versiegelt und das notwendige Grün zwischen den Wohngebieten weiter dezimiert.
Peter Berg, in Vertretung der Bürgerinitiative Rettet den Wald