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StartFreizeit Kultur & SportLESERPOST 29. KW 2020

LESERPOST 29. KW 2020

In Zeesen steht ein neues Bauvorhaben kurz vor seiner Durchführung – eine geplante Seniorenresidenz in der Schütte- Lanz- Straße. Was auf den ersten Blick wie eine notwendige Maßnahme im Zuge des demografischen Wandels wirkt, ist gespickt mit Ungerechtigkeiten.

Zum Ersten ist es ungerecht, eine Fläche, die allen Anwohner*innen zu gute kommt, für 120 Wohngemeinschaften zu zerstören. Allein zehn Minuten in einem Wald können Puls und Herzschlag nachweislich beruhigen. Es scheint fast schon ungewollt ironisch, dieses ökologische und für alle zugängliche Wundermittel zu roden, um eine Gesundheitsförderung für nur 120 Wohngruppen zu schaffen. Neben Spazierpfaden und Reitwegen ist dieser nachhaltige Ort der Ruhe auch das ­Zuhause zahlreicher Tiere wie Ameisen, Fledermäuse und Wild – das alles ­würden wir verdrängen.

Ist es gerecht, ein bestehendes Ökosystem für die Sucht nach unkontrollierten Städtewachstum und Profit zu roden? Auch empfinden wir eine soziale Ungerechtigkeit in diesem Thema: So wird den angenzenden Anwohner*innen nicht nur ihre grüne Lunge genommen und den Menschen aus der Umgebung ein Erholungsort, es wird auch eine private Anlage für einige Wenige geschaffen. Die meisten Senioren werden wohl kaum in den Genuss kommen, sich den Aufenthalt in einer Seniorenresidenz mit Toskanagarten leisten zu können. In unseren Augen verschwindet hier mehr als nur ein ökologisch wertvoller Mischwald. Es ist die Frage der globalen Klimagerechtigkeit, die sich ganz regional anbahnt. Dürfen wir aufgrund des Profits Lebensqualität nehmen und Raub an unserem Ökosystem begehen? Um so unverständlicher ist es für uns als Umweltkreis, dass dieses Projekt weitergeführt wird, obwohl die Forstverwaltung deutlich davon abgeraten hat. Dieser grüner Schatz ist viel zu schade, um gerodet zu werden. Auch eine nachträgliche Bepflanzung wird dann viel zu viel Lebensraum für Mensch und Tier zerstört haben. Eine alternative Fläche – ausgeschriebenes Bauland mit Investitionen in nachhaltige Infrastruktur – muss hier die Lösung für eine gerechte, nachhaltige und generationenübergreifende Zukunft sein. Denn was nutzt uns mehr Lebensraum, wenn der Platz zum Atmen am Ende fehlt? Wir müssen an alle Generationen denken, auch zuküf­tige. Annegrit Hübner, Umweltkreis Königs Wusterhausen

Dieses Foto schickte unser Leser Lars Biele an die Redaktion des ­KaWe-Kuriers. Im Wäldchen nahe der Straße am Klärwerk im Ortsteil Zeesen von Königs Wusterhausen fand er illegal entsorgte Asbestplatten, die unter einen alten Teppich gehüllt wurden. Er entdeckte sie dort bereits Mitte Juni und informierte auch das Ordnungsamt von Königs Wusterhausen. Er zeigt sich zum einen verärgert darüber, dass Mitbürger verantwortungslos ihren Müll im Stadtgebiet ablagern. Zum anderen aber ist er auch darüber enttäuscht, dass er bis zum vergangenen Montag keine Reaktion von der Stadtbehörde erhielt. Die Platten lagen bis dato weiter im Wald. RED

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