In den letzten Tagen flatterten in einige Wohnungen der WiWO, ganz auf der Grundlage einer in dieser Stadt seit zwei Jahren stark ausgeprägten „Empathie“ so kurz vor Weihnachten, Mitteilungen der WiWO über geplante Erhöhungen der Kaltmieten ab Januar 2022. Wenige Tage davor gab es bereits Mitteilungen über die Erhöhung der Warmmieten.
Der Unterschied ist nur, dass die Erhöhung der Warmmiete in Folge steigender Energiepreise noch schmerzlich nachvollziehbar sein kann, die Erhöhung der Kaltmiete ist es keineswegs. Die zehn Jahre vor 2019 waren in der Stadt Wildau und in der WiWO durch soziale Kompetenz geprägt und es wurden Wege im Management gesucht, die Mieten (Kaltmieten) konstant halten zu können. Ich wohne seit 2014 in der Schwartzkopff-Siedlung der Stadt und die Jahre zuvor fühlte ich mich hier wohl und hoch wertgeschätzt. Nun auch auf diesem Feld scheint ein neuer Wind in Wildau zu wehen, ein Wind der sozialen Inkompetenz und des Druckausübens, denn wirtschaftliche Gründe können keineswegs die Verursacher der Kaltmietenerhöhungen sein.
Wie verhält es sich eigentlich mit den wirtschaftlichen Gründen? Die WiWO hat 3,2 Millionen Gewinn im Jahre 2019 erwirtschaftet. Im Jahre 2020 möglicherweise „nur noch“ 1,9 Millionen, aber immerhin für die Unternehmensgröße wäre dies immer noch gewaltig. Warum sollten die Mieter dann trotzdem mehr Kaltmiete zahlen? Wo wurde und wird da so viel Geld ausgegeben? Wo fließt es hin und für was? Die Mieter haben davon keinen Mehrwert, denn man hat den Eindruck, dass alles nur noch beiläufig gemacht wird: der Service, die Erreichbarkeit der Ansprechpartner, weil sie entweder nicht mehr da sind oder die Stellen nicht neu besetzt sind. Sehr kritisch ist aber auch die „Pflege“ der Vorgärten und Grünstreifen entlang der Straßen und auch der Sträucher an den Häusern zu bewerten!
Es ist uns nicht entgangen, was alles durch die WiWO vor allem in dem letzten Jahr finanziert wurde. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit seien hier einige Kostenpositionen genannt wie zum Beispiel solche, welche auch als PR-Aktionen der Bürgermeisterin gewertet werden können: Stadtbote, Verteilung von 500 Weihnachtsstollen, … Es sind unter den Kostenpunkten aber auch solche, die enorme Summen verschlungen, von denen aber die Mieter nicht das Geringste an Nutzen haben wie die gewaltigen Anwaltskosten von WiWO und Stadt. Offensichtlich sind das die Kosten, die nach dem Willen der WiWO und der Stadtführung ungerechterweise die Mieter aufbringen sollten. Die Mieter, die keinerlei Nutzen von diesen Maßnahmen haben!!! Ich lehne diese unbegründete Erhöhung der Kaltmieten kategorisch ab.
Prof. Dr. Prof. E. h. mult. Dr. h. c. mult. László Ungvári