LESERPOST: Sonja Pansegrau für den Fontanekreis Zeuthen

Die Vorsitzende des Fontanekreises Zeuthen Barbara Münzer und der Referent Klaus-Peter Möller bei der Februar-Veranstaltung. Foto: ­Fontanekreis Zeuthen

Immer wieder gelingt es dem Fontane-Kreis Zeuthen mit seinen Veranstaltungen und Aktionen neue Facetten aus dem Leben des Dichters, dessen Wirken mit dem geschichtsträchtigen Zeuthener Ort „Hankels Ablage“ verbunden ist, zu beleuchten. Mit einer kleinen Reminiszenz von den jüngsten Treffen im Januar und Februar, die nicht nur Corona trotzten, möchte unsere Leserin Sonja Pansegrau ein wenig Lust auf die nun wieder regelmäßige literarische Spurensuche in der Region machen:

„War Otto Mylius, aus dessen Feder der damals wie heute populäre Gassenhauer „Mutter, der Mann mit dem Koks is da …“ stammt und dessen Schwester Agnes 1886 ein Bittgesuch an die Deutsche Schillerstiftung richtete, würdig, eine Zuwendung von 50 Mark zu erhalten? Erfüllte er den Anspruch, einen Beitrag zur Förderung der Deutschen Nationalliteratur geleistet zu haben, wie es die Satzung der Stiftung forderte? Theodor Fontane, einer der Initiatoren und über 25 Jahre Vorstandsmitglied der Berliner Filiale dieser Stiftung, war durchaus dieser Meinung und wusste seine Vorstandskollegen umzustimmen, und auch diesem notleidenden Zunft-Kollegen solidarisch unter die Arme zu greifen.

Dieses und noch andere Beispiele aus der Förderpraxis der Schillerstiftung und Fontanes Rolle dabei brachte Klaus-Peter Möller (Fontanearchiv Potsdam) bei einer Veranstaltung im Februar all jenen zu Gehör, die den Wetterunbilden und Corona zum Trotz der Einladung des Fontanekreises Zeuthen in das Bürgerhaus gefolgt waren und mit Interesse und Schmunzeln dem launigen Vortrag folgten. Er machte neugierig auf die im Sommer auch als Buch erscheinenden „Schmalhansküchenmeisterstudien…“. Verfasst von K.-Peter Möller und dessen im Januar 2019 verstorbenem Kollegen und Freund, Dr. Lothar Weigert (Berlin), sind sie das Ergebnis jahrelanger Forschung in privaten und öffentlichen Archiven über den Berliner Zweigverein der Deutschen Schillerstiftung und zu diesem bisher übersehenen Tätigkeitsfeld unseres Autors Theodor Fontane. An gleicher Stelle hatte einen Monat zuvor, am 20.01 2022, unser hochgeschätzter Vorsitzender der Theodor-Fontane-Gesellschaft und Germanistik-Professor, Roland Berbig, meisterlich und hochinteressant über Leben und Werk des 2020 verstorbenen Schriftstellers Günter de Bruyn und dessen Nähe zu Theodor Fontane gesprochen. Herzlichen Dank beiden Referenten und Dank ebenso der Gemeinde Zeuthen, die uns für die Veranstaltungen das Bürgerhaus öffnete.“

Sonja Pansegrau für den Fontanekreis Zeuthen