Mitte November letzten Jahres konnte ich sehr viele Unterschriften von demokratisch denkenden und sympathischen Leuten einholen mit einem eindeutigen Ziel: Für ein Abwahlverfahren der damaligen Bürgermeisterin Frau Homuth sowie für Demokratie und Transparenz! Seit dieser Zeit kam ich mit Vertretern der Bürgerinitiative ins Gespräch. Mit Frau Stüber-Errath, Herrn Kuhn und einem selbstbewussten Selbstständigen. Diese Erfahrung und die Gelegenheit, mit den Bürgern selbst ins Gespräch zu kommen, fand ich sehr wertvoll und beruhigend. Die Leute aus unserer Straße und viele meiner Bekannten machen sich oft gemeinsam Gedanken über Wildau, über die Führung der Stadt und die Methoden der Verwaltung. Schön zu wissen, dass wir nicht die Einzigen sind und im Grunde eine Mehrheit in die gleiche Richtung denkt.
Trotz der Abwahl von Frau Homuth erfuhr ich aber auch in einem Gespräch mit einer der Stadtverordnetenversammlung (SVV) nahestehenden Person, dass die Abgewählte wohl immer noch – wie eine Art „graue Eminenz“ – im Hintergrund die Strippen zieht. Das ist nicht tragbar! Ich frage mich, ist das für uns Bürger akzeptabel, dass sie immer noch Entscheiderin ist, obwohl eine Mehrzahl der Wildauerinnen und Wildauer sie für ihr Tun und Handeln abwählte? Scheinbar sind Frau Homuth und ihre Anhängerschaft nicht bereit, Konsequenzen aus ihrer krachenden Abwahlniederlage zu ziehen und setzen ihre Aktivitäten zur Spaltung der Stadt fort. Ich hoffe, dass ich nicht der Einzige bin, der das so sieht. Aber meiner Meinung nach gehört hier ein neuer Prozess angestoßen. Die Entscheidungen der SVV und die Tragbarkeit der Entscheider sollten zukünftig – stärker als bisher – von der Bürgerschaft kontrolliert und geprüft werden.
Ich hoffe für unsere Stadt, dass eine starke Persönlichkeit Bürgermeister von Wildau wird. Der neue Bürgermeister sollte nicht nur fachliche Kompetenz haben, er muss auch Klarheit schaffen und beweisen, dass Demokratie der Mehrheit zu dienen hat und eben nicht einer Gruppe machtgieriger Personen mit sich selbst an der Spitze. Die Zustimmung der SVV für sein Handeln muss er sich durch überzeugende Leistung erarbeiten, nicht durch Kungelei mit Parteisoldaten wie seit 2019 geschehen. Von den Abgeordneten der Wildauer SVV erwarte ich, dass sie zukünftig tatsächlich nach Recht und Gewissen abstimmen und nicht unter dem Diktat einer Parteidisziplin. A. Pusch, Wildau