WiWO soll Erhöhung
der Heizkosten offenlegen
In einem offenen Brief wendet sich Prof. Dr. László Ungvári an den Geschäftsführer der Wildauer Wohnungsbaugenossenschaft Sven Schulze.Er antwortet damit auf ein Schreiben der WiWO hinsichtlich der Betriebskosten für die von ihr verwalteten Wohnungen. Der KaWe-Kurier zitiert in Auszügen
„Vielen Dank für Ihren Brief vom 6. September 2022, in dem Sie sehr allgemein etwas zu den Betriebskosten mitteilen. Die Heizkosten haben sich in 2021 gegenüber dem Vorjahr drastisch erhöht, so dass viele Mieterinnen und Mieter unerwartet erhebliche Nachzahlungen zu verkraften haben. Ihr Hinweis, dass sich der Gaspreis und der Verbrauch im Laufe des letzten Jahres erhöht haben, ist als Antwort aber nicht zufriedenstellend und zu spät. Nach meinen Informationen kauft die WiWO bei den meisten Wohnhäusern kein Gas ein, sondern wird zum Beispiel von techem mit Wärme beliefert. Dafür gibt es Contracting- bzw. Betriebsführungsverträge, die bereits seit mehreren Jahren bestehen.
In diesen Verträgen gibt es eine sog. Preisgleitklausel, mit der die Grundpreise und Verbrauchspreise zu Beginn eines neuen Abrechnungsjahres neu vereinbart werden und fest für das laufende Jahr gelten. Aus Gesprächen mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WiWO habe ich erfahren, dass auf dieser Grundlage die WiWO immer sehr hart mit techem verhandelt hat, um unabhängig von einer Preisgleitklausel sehr günstige und vor allem marktgerechte Preise für die Mieterinnen und Mieter zu erzielen. Dies ist nach meinem Eindruck für das Jahr 2021, also für das erste Jahr, für das Sie diesbezüglich verantwortlich sind, nicht erfolgt.
Ich bitte Sie, mir als Mieter die Preisanpassung gemäß dem bestehenden Contractingvertrag für mein Wohnhaus offen zu legen, damit ich mir ein Bild davon machen kann. Warum sind die Mieterinnen und Mieter nicht schon zu Beginn des Jahres 2021 über vertraglich vereinbarte Preissteigerungen informiert worden. Aufgrund der bestehenden Wärmelieferverträge wird es auch bereits eine Preisanpassung zu Beginn des Jahres 2022 gegeben haben, also deutlich vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine. Auch hier bitte ich Sie, mir und den anderen Mieterinnen und Mietern die erfolgte Preisanpassung offenzulegen. Es wäre unredlich, die erwarteten erheblichen Preissteigerungen für das Jahr 2022 ausschließlich auf die Kriegsereignisse zu schieben. Anständiger wäre es, wenn Managementfehler von Ihnen angemessen eingestanden würden.
Mit freundlichem Gruß Prof. Dr. Lázló Ungvári.“