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Mama Nati muss leben

Die 36jährige Zeuthenerin Natalie Seidel ist an Leukämie erkrankt 
Freunde rufen zur Registrierung als potentielle Knochenmark-Spender auf

Auch zu Halloween musste der dreijährige Oskar auf seine Mutter verzichten. Seit vielen Wochen ist Natalie Seidel aus Zeuthen nicht zu Hause, spielt, bastelt, malt und tobt nicht mit ihm. Der Papa Krassimir nimmt sich umso mehr Zeit für den Sohn, am Sonntag sind sie als Pirat und Dracula durch die Geisterstunde gezogen. Die Freunde der Familie, die Eltern und die Kinder aus seiner Kita gehen mit ihm zum Sport, zum Eis essen, auf die Spielplätze. Aber Mama fehlt.

Die 36jährige Natalie – ihre Freunde rufen sie ob ihres fröhlichen Gemüts nur Nati – bekam Ende September dieses Jahres die Diagnose Blutkrebs – „akute myeloische Leukämie“ (AML). Seitdem ist sie im Krankenhaus. Ihr Verlobter und ihr Oskar können sie nur ganz selten besuchen, weil überaus hohe Infektionsgefahr besteht. Sie hat bereits eine erste Chemotherapie erhalten. Wie diese anschlägt, wird in dieser Woche untersucht. Aber es steht schon fest – ohne eine Knochenmarkspende wird die Zeuthenerin die Krankheit nicht überleben.

Es ist eine harte Zeit für die Familie, die binnen weniger Stunden aus einem glücklichen Lebensalltag gerissen wurde. Natalie arbeitet in ihrem Traumberuf als Architektin, den ihr ihr Vater, mit dem sie oft trällernd im eigenen Elternhaus werkelte, sozusagen in die Wiege gelegt hat. Das junge Paar hat sich selbst ein eigenes Heim geschaffen und Oskar, ihr gemeinsamer Sonnenschein, macht alles rundum perfekt. Das Leben kann so schön sein. Dann kommt eine ganz gewöhnliche Mandel-OP und es beginnt eine Zeit wie in einem Alptraum …

Nun heißt es kämpfen. Natalie, die Frohnatur, die jeden Raum zum Strahlen bringen kann, hat nun den Beinamen Loewenherz. Gemeinsam mit der DKMS gemeinnützige GmbH – ehemals Deutsche Knochenmark-Spenderdatei – hat ihr Freundeskreis unter dem Namen Nati Loewenherz einen Online-Aufruf zur Registrierung als Knochenmarkspender für die Zeuthenerin gestartet: Lasst Mama Nati leben! Auf www.dkms/Nati-Loewenherz kommt man direkt auf ihre Seite, auf der alle Informationen über sie und ihre Familie sowie über den Weg zur Registrierung als potentieller Spender von Stammzellen zusammengefasst sind.

Alle gesunden Menschen zwischen 17 und 55 Jahren können sich die Registrierungsunterlagen nach Hause schicken lassen. Mit Hilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jede bzw. jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und per Post zurücksenden. Anschließend werden die Gewebemerkmale im Labor bestimmt. Seit dem der Aufruf gestartet wurde, haben sich fast 700 Frauen und Männer direkt über die Seite von Natalie Seidel registrieren lassen. „Nati und Krassi und auch wir als ihre Freunde sind so dankbar für diese Hilfsbereitschaft“, sagt eine ihrer engsten Freundinnen Stefanie Hohoff. „Für uns ist jede Unterstützung ein Strohhalm, nach dem wir hoffnungsvoll greifen. Wir drücken alle ganz fest die Daumen, dass es gut ausgeht. Oskar braucht seine Mama und Krassi und wir alle brauchen unsere Nati!“

TM

Auch Geldspenden helfen beim Leben retten
Es wird auch in der weltweiten Datei der DKMS nach einer passenden Spenderin bzw. einem Spender für Natalie Seidel gesucht. Wer sich in der Dahme-Spreewald-Region bereits als Spender registrieren lassen hat, der muss nicht erneut Proben abgeben. Aber auch Geldspenden helfen. Der DKMS entstehen für die Neuaufnahme jeder Spenderin und jedes Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro.
Das DKMS-Spendenkonto lautet:
IBAN: DE64 6415 0020 0000 2555 56
Verwendungszweck: ATI 00

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