Näherinnen überreichten die ersten von 3000 Atemmasken
ans Achenbach-Krankenhaus
Es begann mit der Initiative einer Nachbarin in Königs Wusterhausen, die Ende März selbst genähte Masken ins Achenbach-Krankenhaus brachte. Sie äußerte die Idee, diese vielleicht in Gruppen zu produzieren. Das ist aufgrund der geltenden Bestimmungen aber leider nicht möglich.
Nach einigen Gesprächen, Erprobung der ersten Excmplare und der Entwicklung weiterer Schnittmuster erhielt das Klinikum Dahme-Spreewald dann Kontakt zur Inhaberin der Zeuthener „Stoffkiste“ Andrea Schäfer, die geeignete Stoffe im Auftrag des Klinikums beschaffen konnte. Gleiches galt für Drähte und Bänder, damit die Masken eng anliegen und die untere Gesichtspartie rundum abdecken. Nun konnte Andrea Schäfer dem Geschäftsführer des Klinikums, Michael Kabiersch, die ersten 650 Exemplare überreichen. „Wir sind insgesamt 70 Näherinnen und haben uns genau an die Vorgaben gehalten“, sagt sie. Sie und die anderen Näherinnen nehmen sich Zeit für diese gute Tat, auch manche Pflegekräfte des Klinikums nähen in ihrer Freizeit. Kennengelernt haben sich die Näherinnen vor allem über Aufrufe bei Facebook, sie wohnen im weiteren Umfeld von Königs Wusterhausen und sogar in Blankenfelde.
„Die Idee ist großartig und wir sind ganz überwältigt von dieser Initiative und auch anderen Formen der Unterstützung“, bedankt sich der Geschäftsführer. „Das Medizinprodukt Mundschutz (MNS) ist damit nicht ersetzbar, aber die ehrenamtlich genähten Masken sind zur Reduzierung von Risiken bei sozialen Kontakten nützlich. Wir lassen die Masken vor dem erstem Einsatz mit 95 Grad Celsius waschen und empfehlen, diese nach Gebrauch wieder zu kochen.“ Für die Mitarbeiter des Klinikums wird auch die Sana zusätzliche Masken zur Verfügung stellen. In bestimmten Bereichen oder in Risikobereichen kommen weiterhin nur die zugelassenen Medizinprodukte zum Einsatz, in „patientenfernen“ Bereichen sind die weißen oder bunten Masken jedoch gut nutzbar. Das Tragen einer Maske erinnert die Träger, das eigene Gesicht nicht spontan zu berühren und schützt die Menschen in der Nähe, sofern Nähe nicht ganz vermeidbar ist.
Andrea Schäfer musste nicht nur ihren Laden schließen, auch ihre Nähkurse und ihr Stoffcafé ruhen gegenwärtig. Immerhin darf der Online-Shop weiter bestehen. Jetzt stellte sie mit Erstaunen fest, dass manche Stoffe derzeit nicht lieferbar sind. Sogar die kochfesten Gummibänder brauchen längere Zeit bis zur Lieferung. Das liegt daran, dass Stoffe und auch Bänder häufig in Spanien oder Italien produziert werden. Informationen zur Nähgruppe: Andrea Schäfer, Meine Stoffkiste, Email: hallo@meinestoffkiste.de; Internet: www.meinestoffkiste.de.
RED/ PI Klinikum
Dahme-Spreewald