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Samstag, September 30, 2023
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Mehr Schutz und Sicherheit für Reisende

Unser Schmidt-Reiseteam plant den Neustart

Wie hart traf Sie Corona?

Armin Schmidt: Mit allen Einschränkungen und Konsequenzen kann man sagen, dass unser Unternehmen von der Pandemie sehr hart getroffen wurde. Wir als Reiseveranstalter haben im letzten Jahr einen Umsatzverlust von 86 % hinnehmen müssen. Es ist schon sehr bitter und traurig! Vor dem ersten Lockdown im Februar 2020 hatten wir einen richtigen Reise-Boom zu verzeichnen. Dann kam die plötzliche Schließung Mitte März und wir mussten nach der Auferlegung eines Berufsverbotes, den Betrieb komplett einstellen. Im Sommer 2020 schöpften wir wieder etwas Hoffnung, auch wenn die große Nachfrage, wie in den Jahren zuvor, ausblieb. Spätestens mit Beginn des zweiten Lockdowns wurden unsere Sorgen immer größer. Egal in welcher Sparte, ob Flug-, Schiffs-, oder Busreisen, sämtliche Buchungen stagnierten.

Hatten Sie Existenzangst?

Armin Schmidt: Ich hatte viele schlaflose Nächte, aber ich weiß, gerade liegt es nicht nur in meiner Hand, wie sich die Zukunft gestalten wird. Meinen Optimismus habe ich bis heute nicht verloren und versuche immer noch das Beste aus der Situation zu machen. Im Vergleich zu den meisten Internetportalen und den meisten großen Reiseveranstaltern haben wir unseren Gästen alle Kundengelder zurückerstatten können oder auf Wunsch umgebucht. Deshalb denke ich, dass unsere Gäste uns weiterhin treu bleiben und sobald wie möglich, wieder mit uns verreisen wollen. Wir haben viele Jahrzehnte erfolgreich gearbeitet. Bislang waren wir deshalb in der Lage, die aktuelle Ausnahmesituation zu stemmen.

Gab es politische Hilfen?

Armin Schmidt: Durch staatliche Überbrückungshilfen konnten wir einen Teil der großen Verluste kompensieren, was uns aktuell sehr hilft. Die bürokratischen Hürden waren jedoch sehr hoch und nur durch unseren Steuerberater zu bewältigen. Außerdem dauerte es sehr lange, bis uns die ersten Zahlungen erreichten. Einen großen Anteil daran, dass die Politik überhaupt auf die dramatische Situation in unserer Branche aufmerksam wurde, hatte der Bundesverband der Omnibusunternehmer, der seine Mitglieder sehr tatkräftigt unterstützt, indem er den Kontakt zur Politik hält und sich für die Wahrnehmung unsere Interessen stark macht.

Wie groß ist die Sorge um Ihre zahlreichen Mitarbeiter?

Armin Schmidt: Wir haben bei Schmidt-Reisen derzeit 24 Mitarbeiter. Der größte Teil unserer Büromitarbeiter und Reisebusfahrer befindet sich derzeit in Kurzarbeit. Seit letzter Woche kehren wir vorsichtig in den Beratermodus zurück. Seitdem sind wir wieder telefonisch erreichbar und wir können die Reisewünsche unserer Gäste entgegennehmen. Ein tolles Gefühl!

Was sagen die Gäste zu der Situation?

Armin Schmidt: Das Leben vieler Menschen ähnelt derzeit einem Dampfkessel. Man ist eingeengt, hat wenig soziale Kontakte und da stauen sich bei Vielen Sorgen und Ärger auf. Man darf oder kann nicht verreisen und muss erhebliche Einschränkungen im Freizeitbereich akzeptieren. Unsere Reisegäste und auch wir wollen wieder in eine Normalität zurück in der man ohne Einschränkungen reisen kann und mal ins Café, Restaurant, Theater oder Kino gehen kann. Wir werden Alles daransetzen, dass wir starten können und werden alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen treffen, dass unsere Gäste mit einem guten Gefühl auf Reisen gehen. Ähnlich wie im vergangenen Sommer, wo wir mit vielen zufriedenen Gästen unterwegs waren.

Wo möchten die Gäste hinreisen?

Armin Schmidt: Wenn wir wieder Reisen dürfen, werden wir uns zunächst auf die nahen Ziele konzentrieren. Wie zu erwarten, ist Urlaub im eigenen Land ein großes Thema, aber auch Reisen in die Nachbarländer wie zum Beispiel nach Österreich, Italien, Slowenien oder Polen werden nachgefragt.

Behält der aktuelle Reisekatalog seine Gültigkeit?

Armin Schmidt: Das Programm des aktuellen Schmidt-Reisekatalog für den Sommer 2021, den wir im vergangenen August an unsere Gäste verschickt haben, behält nach wie vor seine Gültigkeit. Wie im vergangenen Jahr entscheiden wir immer individuell über die Durchführung einer Reise. Es gibt Reisen, wo wir heute bereits wissen, dass wir sie nicht durchführen können. In diesem Fall benachrichtigen wir alle betroffenen Gäste persönlich, meist telefonisch. Wir werden aber auch neue Reiseprogramme veröffentlichen. Über unsere Kundenzeitungen und Werbeflyer erhalten unsere Gäste alle Neuigkeiten und Reiseinformationen.

Tendieren Sie für eine Impfpflicht mit Blick auf das Reisen?

Armin Schmidt: Eine Impfpflicht für Reisende ist generell nichts Neues. Für unsere Reisen haben wir uns bisher an den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes orientiert. Es wird noch einige Zeit vergehen, bis die gesamte Bevölkerung geimpft sein wird. Deshalb denken wir, dass eine Kombination aus Impfung und Schnelltests der richtige Weg für dieses Jahr sein wird. Ich selbst würde mich in jedem Fall impfen lassen, denn ich sehe die Impfung als Ausweg aus der Pandemie, die uns Allen ein Stück Sicherheit und Freiheit zurückgibt.

Was verändert sich an Bord der Reisebusse?

Armin Schmidt: Bereits im letzten Jahr fühlten sich unsere Gäste in guten Händen. Unsere Vorsichtsmaßnahmen an Bord waren und sind ebenso wichtig, wie die Hygienevorschriften in den Urlaubsregionen. Unsere Partner brennen ebenso auf einen Neustart und lassen keinen Zweifel an ihren eigenen Sicherheitskonzepten. Alle haben sich gut vorbereitet und gehen professionell mit der Situation um. Die Sicherheit unserer Gäste hat oberste Priorität. Deshalb haben wir gerade modernste Filter in die Klimaanlagen unserer Busse einbauen lassen. Mit dem Einsatz dieser Filtertechnologie aus dem Hause Mercedes Benz lassen sich künftig auch Viren und Bakterien aus der Luft herausfiltern. Wir sind damit der erste Reiseveranstalter aus Berlin-Brandenburg, der diese Technologie in seinen Bussen verbaut hat.

Letzte Frage: Welche Veränderungen bringt die Zeit nach Corona mit sich?

Armin Schmidt: Ich hoffe nicht zu große. Es wird davon abhängen, wie tief die Wunden sein werden, die die Corona-Pandemie hinterlassen wird. Nicht nur wirtschaftlich auch emotional. Ich würde mir wünschen, dass die Urlaubszeit wieder als eine wertvolle Zeit empfunden wird. Eine Zeit, um schöne Momente zu genießen. Wir freuen uns auf diese Zeit.

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