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Mehr Sicherheit durch moderne Abbiegeassistenten

Die Regionale Verkehrsgesellschaft (RVS) rüstet ihre Busflotte nach
Unternehmen können Landesförderung beantragen

Busse mit Abbiegeassistenz-Systemen gehören mittlerweile zum Standard der Flotte der Regionalen Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald (RVS). Die Aufrüstung im Interesse der Verkehrssicherheit wird durch den Bund, das Land und das Verkehrsunternehmen selbst finanziert. Abbiegeassistenzsysteme unterstützen Fahrzeugführerinnen und -führer, indem sie per akustischem oder optischem Signal vor einer Gefährdung von Verkehrsteilnehmenden warnen.

Vor kurzem informierten sich Verkehrsminister Guido Beermann und Landrat Stephan Loge auf dem Luckauer RVS-Betriebshof über die Nutzung der Systeme. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) fördert seit 2021 die Nachrüstung von Nutzfahrzeugen wie LKW und Bussen mit Abbiegeassistenzsystemen. Bei einer weiteren Testfahrt vor Ort Mitte dieses Monats in Zusammenarbeit mit dem Polizeischutzbereich Dahme-Spreewald wurde die Funktionsweise der Systeme vorgeführt und geprüft.

„Der Schutz von Radfahrerinnen und Radfahrern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern ist ein wichtiges Ziel unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Technische Lösungen wie der Abbiegeassistent leisten dafür einen wichtigen Beitrag“, sagte dabei Minister Guido Beermann. „Mit unserer Förderung von Abbiegeassistenzsystemen wollen wir Unternehmen bei der Nachrüstung ihrer Fahrzeuge unterstützen. Ich freue mich, dass sowohl die Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH aus Luckau als auch die Automobile Zossen GmbH aus Blankenfelde-Mahlow Abbiegeassistenten in ihre Fahrzeuge eingebaut haben. Weitere Fördermittel stehen bereit und ich hoffe, dass noch weitere Unternehmen dem Beispiel folgen werden.“

Die Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald mbH mit Sitz in Luckau ist für den öffentlichen Personennahverkehr zuständig und bietet darüber hinaus Charterfahrten an. Das Unternehmen ist auf 51 Linien unterwegs und betreibt vier PlusBus-Linien. Die Omnibusflotte umfasst 149 Fahrzeuge. Gerade wurden drei weitere, neue Busse mit Fördermitteln des Ministeriums mit Abbiegeassistenzsystemen nachgerüstet. Insgesamt wurden dafür Mittel in Höhe von 4500 Euro bewilligt.  

Insbesondere Radfahrer, Fußgänger und Kraftradfahrer sind durch Abbiegeunfälle gefährdet. Insgesamt starben nach Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes deutschlandweit 41 VerkehrsteilnehmerInnen im Jahr 2020 bei Abbiegefehlern nach rechts, 133 Personen kamen aufgrund von Abbiegefehlern nach links ums Leben. „Es ist beruhigend, wenn unsere Busfahrer mithilfe des Abbiegeassistenten zukünftig technisch unterstützt werden und so für mehr Sicherheit und Unfallvermeidung sorgen können“, sagt Landrat Stephan Loge. Auch RVS Geschäftsführer Siegfried Richter betont: „Die RVS wird auch künftig alle neuen Busse mit dem System bestellen. Die Kosten liegen, je nach Hersteller, bei 1400 bis 2650 Euro. Das ist gut angelegtes Geld, um Unfälle zu verhindern.“

Im Landkreis sind bereits 29 Busse mit Abbiegeassistent im Einsatz. Weitere 20 Busse folgen im September/Oktober 2022. Die Förderung für Abbiegeassistenzsysteme teilt sich wie folgt auf: Neun Busse wurden im Jahr 2020 durch Fördermittel vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG) finanziert, 2021 wurden 20 Busse angeschafft – alle mit Abbbiegeassistenten. Davon wurden 10 durch Fördermittel vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG), drei durch die Landesförderung des Infrastrukturministeriums und sieben durch die RVS allein finanziert. Gleiches gilt für dieses Jahr, in dem wieder insgesamt 20 neue Busse mit Abbiegeassistenten angeschafft werden.

Mit einer im August 2021 in Kraft getretenen Richtlinie fördert das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung die freiwillige Nachrüstung von Kraftfahrzeugen mit dieser Technik. Bis Ende 2022 stehen 250000 Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Zuwendungsfähige Kraftfahrzeuge im Sinne der Richtlinie sind Nutzfahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen und Kraftomnibusse mit mehr als neun Sitzplätzen einschließlich Fahrersitzplatz. Die Zuwendung wird als Projektförderung in Form eines Zuschusses gewährt und beträgt 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten sowie maximal 1500 Euro netto je Fahrzeug. Pro Zuwendungsempfänger können maximal drei Einzelvorhaben pro Jahr gefördert werden. Förderanträge können fortlaufend bei der zuständigen Bewilligungsbehörde, dem Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), eingereicht werden. Weitere Informationen gibt es auf https://lbv.brandenburg.de/5338.htm.

RED / PI Landesregierung

DT | KaWe-Kurier online Markus Dören von der Hersteller-­Firma Mekra zeigt den am Bus montierten Abbiegeassistenten.
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