Merkwürdiges, wunderliches, bitterböses Kabarett

Die Königs Wusterhausener Kabarettisten kommen im Monat September doppelt und dreifach auf die Bühne. Foto: märKwürdig

Königs Wusterhausener Kabarett märKWürdig
bringt mit mehreren Programmen geballte Ladung an Zeitkritik auf die Bühne

Gleich mit mehreren Programmen wartet das Kabarett märKWürdig in diesem Monat September auf. Schließlich gilt es ein Jubiläum zu feiern, wurde doch vor genau 30 Jahren der Förderverein des Kabaretts gegründet. Solch Jahrestag ist des Merkens würdig. Und damit das auch das hochverehrte Publikum merkt, hat das Kabarett märKWürdig aus diesem Anlass eine Nachlese aus seinen Programmen zusammen gestellt. Und dabei bemerkten die Protagonisten etwas Merkwürdiges: So mancher alte Text ist heute noch so aktuell wie eh und je. Das sei erfreulich, aber auch beängstigend. Unter dem Titel „Am Besten nichts Neues“ lässt das Kabarett nun in zwei weiteren Vorstellungen am 16. und 17. September, jeweils 19.30 Uhr, im Trauzimmer der Kavalierhäuser am Schloss KW das Publikum an seiner Rückschau teilhaben. Der Kartenvorverkauf läuft über den Musikladen Brusgatis in der Bahnhofstraße von Königs Wusterhausen (Rufnummer 03375/ 202515).

Ein weiteres Programm „Wir hams schon immer gewusst!“ bringen Rainer Buchheim und Peter Bodenstein als Duo „märKWürdigAnders“ einmal im Monat donnerstags im Altstadtkeller auf die Bühne. Die nächsten Aufführungen erfolgen am 29. September und 27. Oktober. Wunderbare, wundersame und wunderliche Ereignisse, die doch seltsam vertraut sind, werden dabei beleuchet. Da sind zum einen Menschen, die sich aufopfern, um ihren Mitmenschen zu helfen und da sind die Politiker, die alles dafür tun, dass die Menschen sich in Angst und Schrecken auf eine düstere Zukunft vorbereiten. Da sind die KämpferInnen für die Rechte der Frauen, die gerade jetzt viele Rückschläge erleiden müssen und sich dafür an der deutschen Sprache rächen und da sind die Abzocker, die eine Hochzeit der Möglichkeiten haben, um sich an der Not der Mitmenschen zu bereichern.

Zudem freuen sich die Königs Wusterhausener Kabarettisten, den künstlerischen Leiter der Dresdner Herkuleskeule Philipp Schaller bei einem Gastspiel am 30. September, 19.30 Uhr, im Bürgerhaus in Königs Wusterhausen präsentieren zu können. Er gehört seit vielen Jahren zu den meistgespielten Kabarettautoren des Landes: Die Herkuleskeule Dresden, die Berliner Distel, die Leipziger Funzel, Gisela Oechelhaeuser, Erik Lehmann, Michael Frowin und viele andere Kabarettisten spielen allabendlich seine bitterbösen Texte. Seit nunmehr sechs Jahren steht Schaller selbst auf der Bühne und erarbeitet sich seitdem eine wachsende Fangemeinde. Er stellt lieber Fragen, als die Zuschauer mit Moral zu nerven. Er schimpft nicht auf die da oben, er nimmt sich selbst ins Visier: Rücksichtslos und hochnotkomisch! In seinem ersten Best-Of-Programm haut Philipp Schaller die ihm wichtigsten Texte raus, von albern bis abgrundtief schwarz, hinterlistig bis makaber – nicht immer lustig, aber durchweg komisch.

RED