
Daumen hoch: In Prieros gibt es jetzt zwei Mitfahrbänke für die Tour nach nebenan
Früher war es auf den Dörfern gang und gäbe: Hatte man den Bus verpasst oder hatte man spontan etwas im Nachbardorf oder in der nächsten Stadt zu erledigen, stellte man sich an den Straßenrand, hielt den Daumen hoch und wurde meist schon nach kurzer Zeit von einem vorbeifahrenden Auto mitgenommen. Leider ist diese Sitte – wie so vieles andere auch – in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten.
Wiederbelebt wird diese alte Form der Nachbarschaftshilfe nun in Prieros. Seit vergangenem Mittwoch stehen Mitten im Ort, an der vielbefahrenen Storkower Straße zwei Mitfahrbänke – je eine in die jeweilige Hauptfahrtrichtung nach Bestensee/Königs Wusterhausen oder nach Storkow/Friedersdorf. Hier – an der Einfahrt zur Ziegelstraße – können die Prieroser, die gerade den Bus verpasst oder gerade kein Fahrzeug zur Hand haben, das passende Richtungsschild anheben und bequem auf die nächste Mitfahrgelegenheit warten. Richtungsschilder gibt es in der einen Richtung nach Königs Wusterhausen, Bestensee, Zeesen, Senzig, Mittenwalde und Märkisch Buchholz, in der anderen Richtung nach Prieros Ziegelei, Friedersdorf, Streganz, Storkow und Bad Saarow.
Die Mitfahrbänke wurden auf Anregung des Prieroser Ortsbeirates aufgestellt und aus dem Ortsteilbudget 2022 der Gemeinde Heidesee finanziert. Für die Aufstellung der insgesamt 2500 Euro teuren Haltepunkte war der Bauhof der Gemeinde zuständig. „Ich fand die Idee genial“, sagt Ortsbeiratsmitglied Uwe Tanneberger, „sicher werde ich anhalten und dort wartende Personen mitnehmen.“ Allerdings, so Uwe Tanneberger weiter, sollen die Mitfahrbänke nur als Zusatzangebot, nicht aber als Ersatz für die ohnehin schon sehr ausgedünnten Buslinien in Heidesee verstanden werden. „Ich freue mich über so eine kreative Idee. Sachen, die früher auf dem Dorf üblich waren, führt der Ortsbeirat Prieros wieder ein“, sagt Heidesees Bürgermeister Björn Langner.
Ortsbeirat und Bürgermeister wünschen sich nun, dass die Mitfahrbänke rege in Anspruch genommen werden – sowohl von Mitfahrer- als auch von Fahrerseite.
Und der KaWe-Kurier möchte wissen, ob es bereits ähnliche Angebote sowie weitere gute Beispiele der Nachbarschaftshilfe in anderen Orten des Landkreises gibt. Die Redaktion freut sich über Informationen per Email an redaktion@elroverlag.de und veröffentlicht diese gern.
VE