Von Strauss bis Zweig: Eine emotionale Reise
durch die jüdische Geschichte in Deutschland
Bitton erzählte mit Richard Strauss’ Klaviersonate über dessen politische Zwickmühle: Als Präsident der Reichsmusikkammer positionierte er sich als Deutscher. Gleichzeitig liebte er seine jüdische Schwiegertochter und pflegte eine intensive Freundschaft zu Stefan Zweig. Mit den weiteren Komponisten Mendelssohn-Bartholdy, der in der Dramaturgie des Programms die Basis des Judentums in Deutschland verkörperte, und mit Viktor Ullmann, der in Auschwitz ermordet wurde, stellte Ilan Bendahan Bitton eine Verbindung vom Deutschsein zur jüdischen Identität und des jüdischen Heimatgefühls her: Emotional, berührend, ergreifend.
Der Funke sprang mit den ersten Tönen auf das Publikum über. Viele der Zuhörer und Zuhörerinnen schlossen die Augen, genossen die intensive Klaviermusik bei Richard Strauss’ Pianosonate Opus 5 und ließen sich schnell davontragen von spitzen, traurigen, tiefen, dann wieder klaren und statischen Klängen.
RED / PI Stadt KW