Landkreis Dahme-Spreewald zeichnet wieder Menschen mit Zivilcourage aus
Landrat Stephan Loge hat in der vergangenen Woche mehrere mutige Mitbürgerinnen und Mitbürger mit dem Preis für Zivilcourage des Landkreises Dahme-Spreewald ausgezeichnet.
Für ihr selbstloses und beherztes Eingreifen bei einem Überfall im Januar dieses Jahres wurden zwei Männer aus Lübben geehrt. Mutig kamen Erich und Vjatscheslav Forot einem Mann zu Hilfe, der von einem Angetrunkenen überfallen, mit einem Knüppel mehrmals geschlagen und verletzt worden ist. Es gelang ihnen, den Angreifer in Schach zu halten und die Polizei zu alarmieren.
Die Preisträgerin Marlis Wolf aus Luckau wird ebenfalls für eine besonders mutige und engagierte Tat geehrt. Im April 2021 wurde Frau Wolf Zeugin eines Handtaschendiebstahls. Unerschrocken verfolgte sie den Mann und forderte ihn auf, die Handtasche fallen zu lassen. Das machte er auch. Allerdings fehlte da schon die Geldbörse. Doch die wahre heldenhafte Tat folgte kurze Zeit später, als Marlis Wolf in einem Einkaufsmarkt erneut auf den Handtaschendieb traf. Kurzentschlossen ging sie auf den Mann zu und forderte weitere Kunden auf, die Polizei zu rufen. Die Einsatzkräfte waren innerhalb weniger Minuten da und übernahmen den bereits bei der Polizei bekannten Täter.
„Zivilcourage“ heißt humane und demokratische Werte ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen in der Öffentlichkeit zu vertreten und durchzusetzen. Dies hat der aktive Fußballer und Trainer einer Männermannschaft Mike Albrecht aus Schönefeld gemacht, nachdem er im September 2020 ein vier Mal vier Meter großes Hakenkreuz auf dem Rasen des Sportplatzes seines Vereins SV Schönefeld 1995 e.V. entdeckte. Da am Vorabend sein Team im Vereinsheim feierte, stellte er couragiert seine Fußballkameraden zur Rede. Nachdem sich niemand als Täter meldete, zeigte er alle am Abend Anwesenden bei der Polizei an, so dass offizielle Ermittlungen eingeleitet wurden. Die Polizei konnte den Verursacher der Schmierereien feststellen. Er wurde aus dem Verein ausgeschlossen.
Der Mut des Einzelnen, unerschrocken einzugreifen, wenn andere Menschen in Not oder Gefahr sind oder Unterstützung und Hilfe benötigen, genau hinzusehen statt wegzuschauen, ist eine der Antworten, die wir auf Gewalt geben können, sagt Landrat Stephan Loge. „Zivilcourage ist von jedem von uns gefordert. Es darf niemandem gleichgültig sein, wenn Personen belästigt oder gar geschlagen werden, wenn Sachen beschädigt oder verunstaltet werden. Denn Gleichgültigkeit begünstigt Kriminalität, Gewalt und Verwahrlosung“, betont er. „Die Preisträger wissen ganz speziell, worum es bei Zivilcourage geht. Jeder von ihnen hat Mut bewiesen. Dafür möchte ich ihnen im Namen des Landkreises ganz herzlich danken.“
Die Ehrung erfolgt im jährlichen Wechsel mit der Verleihung des Umweltpreises und der Würdigung besonderer ehrenamtlicher Leistungen. Der Preis geht auf eine vom Kreistag im Jahr 2000 beschlossene Richtlinie zurück und ist ursprünglich mit insgesamt 2600 Euro dotiert. In diesem Jahr wurde das Preisgeld auf 2700 erhöht. Die Entscheidung über die Preisträger war in der jüngsten Kreisausschusssitzung vom 27. Oktober 2021 getroffen worden. RED/ PI LDS