Kiesabbaufirma verzichtet auf Fläche und errichtet Sandwall, der anschließend bepflanzt wird
In Zernsdorf soll durch einen natürlichen Sandwall zumindest ein Teil der Lärmprobleme gemindert werden. Das teilt die Ortsvorsteherin Karin Schwitalla mit. Nach jahrelangen Gesprächen und Diskussionen hat sich die Sand+Kies Union GmbH Berlin-Brandenburg (SKBB) zur Errichtung dieses Walls bereit erklärt.
Die SKBB betreibt den Kiesabbau zwischen der A10 und dem Ort Zernsdorf. Der Wald, der dem Kiesabbau weichen muss, dient als natürlicher Lärmschutz insbesondere gegenüber dem Verkehr auf der A 10. Das Unverständnis über den Kiesabbau saß so tief, so die Zernsdorfer Ortsvorsteherin, dass es immer wieder zu Auseinandersetzungen kam, die nicht zielführend gewesen seien. Der Kiesabbau unterliegt dem Bergbaurecht, betont Karin Schwitalla, hier hätte das Schürfrecht nicht verhindert werden können – durch keine(n) frühere(n) Bürgermeister/in bzw. Ortsvorsteher/in.
Nun soll der Sandwall, der anschließend durch den Landesforstbetrieb bepflanzt wird, für Verbesserung sorgen. Dieser Wall entsteht auf genehmigten Kies-Abbaugebiet. Die SKBB verzichtet auf diese Fläche und die darin befindlichen Rohstoffe, um nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen und den Lärm zu reduzieren. „SKBB wäre nicht dazu verpflichtet, da sie nicht der Lärmverursacher ist“ betont Karin Schwitalla. Der Schutzwall wird etwa 7 Meter hoch und oben etwa 9 Meter breit auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern.
Es wird ein Panoramawanderweg angelegt mit Querungen für Fußgänger. Am Fuß entlang der Aufschüttung an der Zernsdorfer Seite wird ebenfalls ein Weg angelegt. So kann der Forstbetrieb das Waldstück bewirtschaften. Die Errichtung des Walls wird über einen längeren Zeitraum erfolgen, hier ist man auf Bodenmassen von Bauvorhaben aus dem Umland angewiesen, erklärt Karin Schwitalla.
Es erfolgt eine ökologische Baubegleitung des Vorhabens. Die zuständige Forst-und Naturschutzbehörde arbeiten dabei mit dem Kiesbetrieb eng zusammen. Ausgleichsmaßnahmen für die 60 bis 70 Jahre alten Bäume, die gefällt werden müssen, erfolgen gleich in der Nachbarschaft, Richtung Kablow-Ziegelei, informiert die Ortsvorsteherin. Die Rodung eines ersten Teilstückes erfolge in Kürze.
RED / PI Ortsbeirat Zernsdorf