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ältestem Friedhof

Neue Entdeckung auf Deutschlands 
ältestem Friedhof

Ein Skelettfund in der Uckermark beschäftigt die Wissenschaft
Weitere Untersuchungen im Labor

Eine weitere, über 8000 Jahre alte Bestattung der Ur-Brandenburger konnte unlängst auf dem bekannten mittelsteinzeitlichen Bestattungsplatz von Groß Fredenwalde in der Uckermark freigelegt werden. Im Grab, das bereits durch die moderne Landnutzung beschädigt war, befanden sich die wesentlichen Teile eines Skeletts. Damit wurden die wissenschaftlichen Untersuchungen von Deutschlands bislang bekanntem ältestem Gräberfeld von einem kleinen Team um Grabungsleiter Dr. Andreas Kotula und Anthropologin Dr. Bettina Jungklaus von der Universität Göttingen erfolgreich fortgesetzt.

Der Landesarchäologe von Brandenburg Prof. Dr. Franz Schopper machte sich persönlich ein Bild von dem außergewöhnlichen Fund. Mit den Projektpartnern Prof. Dr. Henny Piezonka von der Universität Kiel und Prof. Dr. Thomas Terberger von der Universität Göttingen ist er sich einig, dass der älteste Friedhof Deutschlands noch wichtige Überraschungen bereithält. Um die Bestattung unter optimalen Bedingungen weiter untersuchen zu können, wurde sie im Block geborgen. Im Labor der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) erfolgt nun die weitere Freilegung des Blockes. Parallel dazu wird auch der im Juni 2019 geborgene Block bearbeitet, dessen für das Frühjahr 2020 geplante Untersuchung aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht ausgeführt werden konnte. Proben aus den menschlichen Gebeinen von Groß Fredenwalde werden derzeit am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena auf alte DNA untersucht. Die Ergebnisse werden Anfang nächsten Jahres erwartet. 

Der auf dem Weinberg gelegene Fundplatz in Groß Fredenwalde (Uckermark) ist seit 1962 bekannt. Bei Nachgrabungen wurden bislang bis zu fünf Gräber mit zehn Individuen verzeichnet. Die Datierung der Gräber reicht von ca. 6400 bis 4900 v. Chr. Im Jahr 2014 wurde dort die älteste Säuglingsbestattung Deutschlands entdeckt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt liefert wichtige Erkenntnisse für den Übergang von der Mittelsteinzeit mit ihren nicht sesshaften Kulturen zur Jungsteinzeit mit Ackerbau und Viehzucht. RED/ PI BLDAM

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