Nicht mehr an der Zeit rumfummeln

Manno, wie ich das hasse! Am letzten Sonntag war es ja wieder so weit: Wir mussten die Uhren umstellen. Bloß warum? Das ist jedes Mal große Müh, die schwere Standuhr durch die Wohnung zu schleppen und woanders hinzustellen. Und das zweimal im Jahr. Und weshalb? Mir hat doch gefallen, wo sie stand. Aber mit der Umstellerei der Uhren soll ja nun im Oktober 2019 Schluss sein! Vielleicht auch schon im März. Die Zeit ist gekommen, nicht mehr an der Zeit herumzufummeln. Dann haben wir das ganze Jahr die gleiche Zeit. Immer Sommer- oder immer Winterzeit. Was ist besser? Darüber streiten zwar nicht die Götter, aber die Experten. Ich bin da wie die Mehrzahl der Deutschen mit Angela Merkel eins. Was ich nicht immer bin. Sie meint, Sommerzeit künftig auch im Winter. Das ist doch super. Morgens ist es dann zwar etwas länger dunkel, am Nachmittag und am Abend dafür aber länger hell. Da im Dunkeln gut Munkeln ist, muss man das eben morgens tun.

Aber es gibt nun auch wissenschaftlich angehauchte Gegner. Sie sagen, die Sommerzeit und das spätere Hellwerden im Winter erhöhe die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme – und wir würden letztlich dicker, dümmer und grantiger.

Das sage mal einer den Finnen oder Schweden, bei denen es im Winter nie so richtig hell wird, sie seien dümmer! Die Bildungsvergleiche und die PISA-Studie zeigen, die Finnen sind trotz langer Winternachtdunkelheit, aber dafür mit längerer Sommerhelle meistens ziemliche Klugis und bildungsmäßig immer vornweg. Aus gutem Grunde: Nicht wegen der langen hellen Sommer, sondern wegen eines besseren Bildungssystems – angelehnt an das der einstigen DDR! – und höheren Bildungsausgaben. Nichts da mit Problemen wegen morgens länger dunkel. Na gut, die Sache hat sich ja für uns hoffentlich bald erledigt: Noch eine Zeitenwende im März – dann soll ewig Sommer sein. Zumindest auf der Uhr.

Mich hat ja das blöde Uhrenzurückstellen letzte Woche noch 500 Euro Strafe gekostet. Ja, echt! Ich hatte das zu wörtlich genommen – und auch die Gas- und Wasseruhr sowie beim Autoverkauf die Kilometer-„Uhr“ am Tacho zurückgestellt. Naja, wenn schon, denn schon, dachte ich. Und überhaupt.

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