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Mittwoch, November 29, 2023
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Niederlehme hofft auf den Wohnungsbau

Das Projekt „Seequartier Nicos Hafen“ stößt auf große positive Resonanz
Weitere Gespräche sollen Mißverständnisse ausräumen

Nachdem im KaWe-Kurier jüngst über das seit 2012 angestrebte Wohnungsbauvorhaben „Seequartier Nicos Hafen“ in Niederlehme berichtet wurde, erhielt der dafür verantwortliche Stadtplaner und Naturschutzgutachter Bastian Hirschfelder (HiBu Plan GmbH) ausnahmslos positive Resonanz. Auch der Investor und dessen Architekt sind von Anfragen nach Wohnungen an diesem Standort überhäuft worden, ohne dass sie das freilich überraschte.

Die Wohnungsnachfrage übersteigt schon die geplante Anzahl der Wohnungen. Unter den Interessenten gibt es auch viele Niederlehmer, deren Kinder aus den größeren Häusern ausgezogen sind, sodass sie nun in eine kleinere Wohnung innerhalb des Ortes ziehen möchten. Für die Vermietung und Verwaltung der Wohnungen gab es von der Geschäftsführerin der WoBauGE GmbH Sandra Knackfuss bereits vor einem Jahr die Zusage, dies durch ihr Unternehmen abzuwickeln. Somit blieben dann alle Kontrollfunktionen für die Wohnungvergabe bei der kommunalen Gesellschaft der Stadt Königs Wusterhausen.

Es gibt jedoch auch eine kritische Hinterfragung des Vorhabens aufgrund der bis heute immer noch nicht erfolgten Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) Niederlehme, weil ein Stück Wald in Wohnungsbaufläche umgewandelt werden müsste. Dazu erklärt der verantwortliche Architekt Martin Langosch, dass das Königs Wusterhausener Stadtplanungsamt bislang auf die Überlastung durch mehrere größere Bebauungspläne verwies. Auf weitere Nachfragen des Ortsbeirates, der das Projekt ausdrücklich begrüßt und einen neuen Antrag auf Änderung des FNP stellte, hieß es jedoch, dass der FNP nun zeitnah fertig ­gestellt werde. Martin Langosch verweist darauf, dass der Antrag auf Wohnbebauung und der hierfür erforderlichen Waldumwandlung bereits im Jahr 2012 gestellt wurde. „Rechtsgrundlage dafür war und ist der Teil-FNP Niederlehme von 1998. Darin wurde der politische Wille des Ortsbeirates und der Stadtverordneten zur Entwicklung dieses Areals für den Wohnungsbau und für Tourismus verbindlich festgelegt“, betont er.

Für zwei Drittel des Areals besteht mit dem „B-Plan Nicos Hafen Teil 1“ bereits Baurecht zur touristischen Entwicklung des Grundstückes. Die für das gesamte Areal erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen wie Waldersatz für die über 80jährige, kranke Kiefernmonokultur wurde bereits durch die Neuanpflanzung eines Waldes in Gräbendorf als vorgezogene Maßnahme im Jahr 2016 vollzogen und behördlich erfolgreich abgenommen. Für die Tragfähigkeit des seit 2012 beantragten Gesamtkonzeptes aus Tourismus- und Wohnungsbau ist jedoch der „B-Plan Nicos Hafen Teil 2“ notwendig. Dieser wurde im Mai 2021 in Fortführung des laufenden Verfahrens beantragt. Die Stadtverwaltung verlangte ein aktuelles positives Votum des Ortsbeirates von Niederlehme und des Ausschusses für Stadtplanung. Beide Gremien gaben grünes Licht und bestätigten das öffentliche Interesse für den neuen Wohnungsbau als Lückenbebauung zwischen dem bereits vorhandenen Quartier aus Fünfgeschossern der WoBauGe KW und dem touristischen Areal „Nicos Hafen Teil 1“.

In einem persönlichen Gespräch des Investors mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Ludwig Scheetz bestätigte dieser noch vor einer Woche erneut, dass der politische Wille vorhanden ist. Er bietet an, in einem Mediations-Gespräch mit der Bürgermeisterin Michaela Wiezorek zu vermitteln, um mögliche Missverständnisse aufzulösen und eine weitere Verzögerung des Investitionsvorhabens zu verhindern. Da alle Voraussetzungen für ein beschleunigtes Verfahren erfüllt seien, hoffen die Befürworter des Projektes nun darauf, dass die Stadtverwaltung dem demokratischen Willen des Orts- und Bauausschusses zeitnah Rechnung trägt.

RED

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