Ihnen erst mal noch alles Gute für die paar Tage bis Weihnachten. Und ist das nicht schön? Dieses Jahr wird alles besser! Das wiederholt ein Kollege aus unserem Hause zum Jahresaufgalopp immer wie ein Mantra. Alles besser oder noch besser? In der DDR gab es das Wörtchen „noch“. Damit wurde alles noch besser. Das Leben noch schöner. Die Mauer sollte auch in 100 Jahren noch stehen. Die Arbeiter und Bauern studierten noch intensiver die Beschlüsse der Parteitage, arbeiteten noch besser, erfüllten die Pläne noch mehr, lernten von der großen Sowjetunion noch mehr siechen und das tat auch der Sozialismus noch stärker. Noch und nöcher.
Und auch jetzt wird alles noch besser und noch schöner. Denn wir haben die 20er Jahre. Vor 100 Jahren waren das die Goldenen 20er. Wenn wir unseren Politikern glauben, kommen jetzt goldene mit Ährenkranz. Jedenfalls für sie. Sie werden sich ihre Diäten noch weiter erhöhen, die GroKo wird noch weiter vor sich hin wurschteln, der Steuerzahler wird noch mehr für dilettantischen Politiker-Pfusch wie das bescheuerte Maut-Gemauschel von Verkehrs-Scheuer zur Kasse gebeten, der BER wird noch mehr kosten. Wir werden noch höhere Strompreise zahlen (wir haben schon die höchsten in Europa), wir werden wegen der verkündeten CO2-Einsparung bei den Nahverkehrs-Tarifen statt mit geringeren mit noch höheren zur Kasse gebeten. Wir bekommen noch mehr Bürokratie und mit der Kassenbon-Pflicht für eine einzelne Schrippe oder ein Eis vom Kiosk noch mehr Papier-Müll. Die eine Bundestagsabgeordnete für die Region – wir haben ja jetzt zwei – wird hier noch präsenter für die Bürger da sein – nee, das war ein Witz. Also, schon – wenn wieder Wahlen anstehen. Ansonsten werde ich noch mal öfter fragen, was macht eigentlich Jana S.? Lokale Politiker werden noch mehr die Beschlüsse von Abgeordneten ignorieren. Und noch vieles andere mehr wird sich tun. Oder auch nicht.
Es kann eigentlich alles nur besser werden. Noch besser? Neujahr hat die Welt gefeiert, dass sich das Datum geändert hat. Ich hoffe, dass wir irgendwann noch mal feiern können, dass sich die Welt geändert hat.
Und überhaupt.