Landkreis Dahme-Spreewald vergab Umweltpreis 2023 für Projekte zum Artenschutz,
zur Müllentsorgung und nachhaltigen Ernährung
Die Jury entschied sich dazu, das Preisgeld von 2600 Euro auf vier Gewinner aufzuteilen. Erstplatzierter ist Silvio Herold aus Lübben, der ehrenamtlich als Ornithologe, Greifvogel-Beringer und Naturschützer arbeitet. Er erhielt 1000 Euro Preisgeld. Gewürdigt wurde, dass seine Aktivitäten maßgeblich zum Schutz, zur Erhaltung und Entwicklung von streng geschützten und in ihrem Erhaltungszustand gefährdeten Greifvogelarten beitragen. Durch seine naturschutzfachlichen Vorträge und seine Öffentlichkeitsarbeit vor Ort fördere er das Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Silvio Herold installiert für Greifvögel wie zum Beispiel Fisch- und Seeadler, Wander- und Baumfalke oder Uhu Nisthilfen in Baumkronen und auf Strommasten. Er beringt den Nachwuchs, kümmert sich um verletzte Vögel, klärt Landnutzer über die Anwesenheit von Greifvögeln und die Horstschutzzonen auf. Auch für Förster und Naturschutzbehörden ist er ein wichtiger, kompetenter Ansprechpartner.
Der Platz 2 wurde zweimal vergeben. Maria Böhme aus Zeuthen und die Grundschule „Teupitz am See“ erhielten jeweils eine Prämie in Höhe von 600 Euro. Maria Böhme ist Vorsitzende der Abfallstreife e. V. Der Verein trägt mit selbstorganisierten Sammlungen herrenloser Abfälle – in letzter Zeit zum Beispiel am Krummensee, am Zeesener See, im Naturschutzgebiet „Tiergarten“ in Königs Wusterhausen, am Großen Tonteich oder am Pätzer Tonsee – zur Verbesserung der Umweltsituation im gesamten Landkreis bei. Er kümmert sich um Aufklärungsarbeit und Umweltbildung in Schulen. In jüngster Zeit wurde auch das sogenannte Plastikfasten ausgerufen. Darunter versteht man den Austausch nicht notwendiger Plastikartikel gegen nachhaltigere Lösungen. Der Verein wirbt auch für das Thema Upcycling.
Die Grundschule „Teupitz am See“ hat sich unter anderem durch die Teilnahme am prima(r)forscher-Projekt als Schule mit naturwissenschaftlichem Profil etablieren können. Dieses Profil wird durch zahlreiche Projekte und Arbeitsgemeinschaften mit Umwelt- und Naturwissenschaftsbezug bestätigt. Dabei geht es vielfach um nachhaltige Ernährung und Gewinnung von Rohstoffen. Aufbauend am allgemeinen Interesse an Bienen und der Imkerei wurde durch die Grundschule das Projekt „Wildbienenwiese“ ins Leben gerufen, um die Wildbienen und ihre Lebensräume aktiv zu schützen, zu fördern und das Wissen um diese wichtige Artengruppe über die Schüler hinaus in das familiäre Umfeld zu tragen. Es wurde durch die Schülerinnen und Schüler der Grundschule auf Flächen der Gemeinde ein Nahrungshabitat durch die Pflanzung von Frühblühern eingerichtet, das den Honig- und Wildbienen einerseits eine frühzeitige Nahrungsquelle und den jungen Naturforschern andererseits eine gute Beobachtungs- und Entdeckungsmöglichkeit hierzu bietet.
Als vierte Preisträgerin kommt Juliane Bauer aus Zeuthen auf den dritten Platz, für den es 400 Euro Preisgeld gab. Sie wird für ihren Enthusiasmus und ihre Beharrlichkeit für die Umsetzung von Umwelt-Projekten ausgezeichnet. Ein Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Naturschutzarbeit ist die Planung und Durchführung von verschiedenen Natur- und Artenschutzprojekten in unterschiedlichen Schutzgebieten im nördlichen Landkreis. Sie ist dabei sehr häufig ein Bindeglied zwischen Kommunen und der unteren Naturschutzbehörde. Hervorzuheben ist zum Beispiel ihr Einsatz zur Erhaltung und Pflege des Flächennaturdenkmal (FND) Kienpfuhl Zeuthen und der damit verbundenen Erhaltung der Kammmolch-Populationen. Darüber hinaus ist Juliane Bauer regelmäßig bei Pflegeeinsätzen im Naturschutzgebiet (NSG) „Höllengrund-Pulverberg“ aktiv. Durch ihre Ausbildung und den Abschluss an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist sie in der Lage, naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu erläutern und in der Öffentlichkeit fundiert, sachlich und freundlich zu vertreten.
„Ich bitte Sie, bleiben Sie dran am Umweltthema, machen Sie wieder mit beim nächsten Mal“, wandte sich Landrat Stephan Loge an alle Preisträger. „Was kann ein kleiner Landkreis, was können Einzelne tun? Doch jeder Schritt bringt uns weiter, jede umweltbewusste Tat hat Auswirkungen.“ Und Dezernentin Heike Zettwitz betonte: „Wir hatten dieses Jahr wieder einmal ein breites Spektrum an Bewerbungen, welches den Kerngedanken des Preises widerspiegelt: das Umweltbewusstsein breiter Bevölkerungskreise zu fördern und dem Naturschutzgedanken größere Bedeutung zu verschaffen. All die engagierten Menschen und Initiativen regen mit ihrem nachhaltigen Agieren zum Nachahmen an.“ Insgesamt gab es 10 Bewerber, die alle eine Teilnahmeurkunde und einen Nisthilfekasten erhielten.
RED / PI LDS