Brandenburger Jugendstudie 2017: Das Land ist attraktiv für junge Leute
Eine große Mehrheit der Jugendlichen im Land Brandenburg ist mit ihrer Lebenssituation zufrieden. Dazu trägt unter anderem auch bei, dass junge Leute heute ihre Schul- und Ausbildungssituation besser einschätzen als früher. Die Jugendlichen sind insbesondere mit den ausbildungsbezogenen Politikbereichen wie der Schaffung von Lehrstellen (83,3 Prozent), der Verbesserung der schulischen Ausbildungssituation (78,4 Prozent) und der Unterstützung beim Berufseinstieg (77,3 Prozent) zufrieden.
Das sind einige von vielen Ergebnissen der Studie „Jugend in Brandenburg 2017“, die Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Jugendministerin Britta Ernst in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem Verfasser Prof. Dietmar Sturzbecher in Potsdam präsentierten. Weitere Resultate der Analyse sind, dass das Interesse an Politik und die Bereitschaft, sich am politischen Leben zu beteiligen, gewachsen ist. Zugenommen habe aber erstmals auch wieder die Anfälligkeit für rechtsextreme Einstellungen und Ausländerfeindlichkeit.
Das Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam unter Leitung von Prof. Sturzbecher hat 3734 Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 22 Jahren in 46 allgemeinbildenden Schulen und Oberstufenzentren des Landes Brandenburg befragt. Die Jugendstudie wurde bereits zum achten Mal durchgeführt, erstmals im Jahr 1991. Da ein großer Teil der Fragen bereits über einen längeren Zeitraum gestellt wird, sind Entwicklungen der Lebensbedingungen und Einstellungen brandenburgischer Jugendlicher erkennbar.
Dietmar Woidke betonte mit Blick auf die Ergebnisse: „Die Jugend glaubt an ihre Zukunft hier in Brandenburg. Und unser Land kann stolz sein auf seine Jugend. Das ist etwas, worauf wir weiter aufbauen können. Brandenburg ist für Jugendliche heute ein guter Ort zum Leben und zum Aufwachsen. Und das empfinden die Jugendlichen auch selbst.“ Die Studie bestätige, dass die Landesregierung mit ihren bildungs- und familienpolitischen Maßnahmen auf dem richtigen Weg sei. Er zeigte sich insbesondere erfreut, dass der wirtschaftliche Erfolg Brandenburgs „immer mehr im Leben junger Menschen ankommt“. Woidke: „Das verbessert ihre Zukunftsperspektiven, steigert ihren Optimismus und ist gut für unser Land.“ Zugleich wisse er um die finanziellen Probleme gerade in Haushalten mit Alleinerziehenden. Brandenburg habe in diesem Bereich, so bei der Kindertagesbetreuung, einiges auf den Weg gebracht. Woidke: „Wir wollen, dass jedes Kind und jeder Jugendliche gute Perspektiven hat. Dazu gehören gute Startchancen von Anfang an. Deshalb werde ich mich weiterhin auch für ein bundesweites System einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung einsetzen.“
Angesichts der Zunahme rechtsextremer Einstellungen unter Heranwachsenden versicherte Woidke: „Das zeigt, dass es in diesem Punkt keine Entwarnung gibt. Beunruhigende Tendenzen in der ganzen Gesellschaft spiegeln sich auch in dieser Studie wider. Wir werden in unseren Anstrengungen auf dem Weg des „Toleranten Brandenburg“ in allen Lebensbereichen nicht nachlassen. Das gilt besonders für die bewährte Zusammenarbeit mit Schulen. Der Befund ist aber auch ein Weckruf an uns Erwachsene. Hören wir genauer hin, nehmen wir uns mehr Zeit im Umgang mit jungen Menschen, reden wir mehr mit ihnen! Und vor allem: Leben wir ihnen vor, dass ein friedliches Miteinander aller Menschen in Brandenburg möglich ist.“
Ergänzend kündigte Jugendministerin Britta Ernst an, dass das Land unter dem Slogan „Aufwachsen in Brandenburg“ eine Kampagne startet, die die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen von vielen verschiedenen Seiten beleuchtet, Herausforderungen und Verbesserungen diskutiert. Den Auftakt gibt am 28. September 2018 ein Forum mit allen relevanten Akteuren und Beteiligten in Potsdam, auf dem Prof. Dietmar Sturzbecher die Ergebnisse der Studie ausführlicher vorstellen wird. Der betont: „Die meisten brandenburgischen Jugendlichen schauen mit sehr hohem Optimismus, stark gewachsener Lebenszufriedenheit und als überzeugte Europäer in die Zukunft. Ihre Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement und die Zufriedenheit mit den Lehrern erreichen das mit Abstand höchste Niveau nach der ‚Wende‘. Trotz neuer Herausforderungen wie soziale Integration und Umweltschutz gilt: Brandenburg ist ein guter Ort zum Leben!“
RED