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Dienstag, März 19, 2024
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Phrasen gestalten

Und täglich grüßt das Phrasenschwein. Wir werden in diesen Tagen fast erschlagen von Phrasen. Leeres Politikergewäsch rund um die Uhr, Wahlversprechen. Die sich meist später als Wahlversprecher entpuppen. Warum können Politiker nicht einfach mal klipp und klar sagen, wir machen das künftig so und so, sondern reden immer nur davon, dass sie „gestalten“ wollen? Sogar Dinge, die es noch gar nicht gibt – Zukunft gestalten zum Beispiel. Warum sind „Probleme“ immer „Herausforderungen“? Nichtssagende Schlagwort wie „Jetzt!“, „Bildung auch für Schwachmaten!“, „Recht auf schönes Wetter für alle!“, „Allerorten veganes Kaninchenfutter“, „Schnee auch im Sommer!“, „Es muss vorwärts gehen, auch wenn es rückwärts geht. Die Richtung ist egal!“ Warum sind Probleme keine solchen, sondern immer „Herausforderungen“? Leeres Gewäsch und optimistisch klingende Phrasen­drescherei. Der beste Platz für Politiker ist ja, das fand schon Loriot, das Wahlplakat. Dort ist er (er)tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen. Auch ohne Wahlen: die Phrasen haben die meisten Politiker stets parat, weil das in den meisten so drinnen steckt. Reden ohne etwas zu sagen. In umständlichen und unverständlichen Sätzen voller Substantivanhäufungen – das war schon bei den DDR-Politikern nicht mit anzuhören. Fertigstücke allen halben.

Und warum können Politiker nicht einfach mal sagen, dass sie traurig sind, wenn etwas Schlimmes passiert wie das Hochwasser jetzt. Sondern sie sind stets und immer „betroffen“. Und lachen dabei dümmlich wie Laschet. Zum Beispiel. Sie sind nie traurig oder erschüttert. Und noch schlimmer: Floskeln wie „Das macht mich ein Stück weit ­betroffen“. Mich auch, dieses Gequatsche.

Und überhaupt.

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